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Viele Tiere und ganz viel Nichts in Namibia

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Wie Juliane schon angekündigt hat, ist Namibia unser nächster und letzter Stopp und eventuell auch Botwanna, bevor wir Mitte Dezember dann den Heimweg antreten.

Nur mehr ein paar Wochen also… Unglaublich wie schnell die Zeit vergeht.

Über Namibia wussten wir nicht viel bevor wir hergekommen sind. Einzig, dass es mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland und nicht mal so viele Einwohner wie Berlin hat.

Im Gegensatz zu Asien ist öffentlich Reisen hier nicht ganz so einfach, es sei denn man schließt sich einer der vielen deutschen Reisegruppen an. Da nehmen wir dann doch lieber ein eigenes Auto, nämlich einen Toyota Hilux mit Dachzelt. Dieser ist nun für vier Wochen unser Zuhause.

In der Hauptstadt Windhuk nehmen wir das Auto entgegen, einmal zum Üben Dachzelt auf- und abbauen und los geht’s. Einen echten Plan wo wir eigentlich hin wollen haben wir aber nicht. Gebucht haben wir auch nichts. Die Dame vom Car Rental lacht etwas verunsichert als wir ihr sagen, dass wir noch nicht wüssten, wo wir die erste Nacht verbringen. Dann bietet sie uns aber ihr Handy an und wir können bei einem Campingplatz etwas außerhalb von Windhuk für die erste Nacht reservieren. Erst noch Lebensmittel und Sim Karte einkaufen, im Restaurant Pasta essen und ab zum Campingplatz. Man muss ja nicht gleich am ersten Abend selbst kochen.

Am Abend planen wir dann unsere grobe Route. Den Anfang wollen wir im Süden in der Wüste Namib machen, dann die Küste hoch weiter in den Etosha National Park, über den Zambesi Streifen im Norden zu den Victoria Falls und über Botswana zurück nach Windhuk. Mal schauen ob sich das in vier Wochen ausgeht.

Wenn man an Namibia denkt, kommt den meisten wohl das Bild von riesigen orange-roten Sanddünen in den Kopf. Genau diese werden unser erster Stopp. Entlang der Schotterstraßen treffen wir immer wieder auf Pavian Familien und auch der eine oder andere Ziegen- oder Kuh-Hirte lässt seine Herde am Straßenrand grasen. Umso weiter wir in den Süden kommen umso mehr verändert sich die Landschaft. Springböcke und Oryx Antilopen drängeln sich im Schatten der wenigen Bäume zusammen. Unglaublich wie gut diese Tiere an das Leben in der Wüste angepasst sind.

Unser Campingplatz liegt ebenso mitten im Nirgendwo. Bevor es am nächsten Morgen in den National Park zu den großen Dünen geht, genießen wir den Ausblick auf die Oryx Antilopen und den Sternenhimmel bei Nacht.

Die Sanddünen in Namibia gehören zu den höchsten auf der ganzen Welt. Die bekanntesten sind dabei wohl Sossusvlei, Big Daddy Dune und Dune 45. Mit jedem Schritt aufwärts rutscht man einen halben Schritt zurück. Das erinnert mich an Indonesien ans letzte Stück am Rinjani. Schnell ist klar: Den Sand werden wir die nächsten Wochen noch überall finden. Die Landschaft ist aber tatsächlich atemberaubend. Einmal mehr sind wir froh, die Kamera dabei zu haben.

Obwohl es in der Früh noch ganz angenehm ist, heizt sich der Sand im Laufe des Tages mehr und mehr auf und gegen Mittag ist es kaum noch auszuhalten. Also ab ins Auto zum nächsten Campingplatz. Juliane hat uns einen richtig feinen Platz ausgesucht. Von einem Hügel aus haben wir einen traumhaften Ausblick auf die Savanne. Genau so hatte ich mir Afrika immer vorgestellt (vielleicht noch mit ein paar Löwen und Elefanten).

Am nächsten Tag fahren wir für mehrere Stunden durch die Wüste. Einfach nichts, so weit das Auge reicht. Nach jedem kleineren Hügel folgt eine weitere kilometerlange Straße gerade aus ins Nichts. Und dann plötzlich, mitten in der Wüste eine kleine Stadt: Walvisbay. Genau an der Küste zwischen Wüste und Meer. Die kalte Strömung vom Südpol sorgt an der Küste für angenehmere Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. In Walvisbay gibt es außerdem eine Flamingo Kolonie sowie andere Wasservögel. Flamingos sind so unproportionale Wesen. Kleiner Kopf, großer Schnabel, langer Hals aber kleiner Körper und dann noch längere Beine die aber ganz dünn sind. Wer hat sich denn soetwas ausgedacht? Und noch lustiger sieht es aus wenn sie fliegen und Kopf und Beine in einer geraden Linie halten.

Nach Walvisbay fahren wir weiter nach Swakopmund. Das war vor dem ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie und es erinnert immer noch vieles an die Zeit von damals. So sprechen nach wie vor viele Deutsch, es gibt deutsche Radiosender und ein Brauhaus. Außerdem eine deutsche Buchhandlung und einen Bäcker mit „echtem“ Brot. Wir gönnen uns Kasespätzle im Brauhaus und ich lasse mir einen sommerlichen Haarschnitt verpassen.

Außerdem melden wir uns für den nächsten Tag zum Sandboarden an. In Vietnam hatten wir das schon mal probiert aber hier ist das ein ganz anderes Level. Mit einem präparierten Snowboard üben wir erst an einer kleinen Düne. Dann schießen wir auf dem Bauch liegend auf einem dünnen Brett die große Düne hinunter. Ein Riesenspaß und nicht zu unrecht unter den Einheimischen „Kalahari Ferrari“ genannt. Mit diesem Sportwagen, fliegt uns der Sand nur so um die Ohren (den Mund sollte man dabei lieber zu lassen und nur innerlich schreien), was bedeutet, dass auch dieser Sand für Wochen unser Begleiter bleibt.

Auf dem Weg in Richtung Norden zum Etosha National Park machen wir noch eine Nacht Halt in Spitzkoppe. Diese großen Granithügel passen irgendwie gar nicht in das karge Umland. Die Felsen bilden einzigartige Skulpturen und die San Stämme haben hier vor etwa 2.000 bis 4.000 Jahren Steinmalereien hinterlassen, die es hier zu besichtigen gibt. Ein magischer Ort mit ganz viel Geschichte.

Auch in Twyfelfontein machen wir noch Halt. Statt Malereien gibt es dort die Felsgravuren. Auch diese wurden für die Kommunikation zwischen den Stämmen genutzt und stammen etwa aus der gleichen Zeit.

Außerdem besuchen wir ein Living Museum der Damara People. Eine Gruppe von Einheimischen zeigt hier, wie ihre Vorfahren vor gar nicht allzu langer Zeit noch gelebt haben. Wir lernen ein bisschen über die Werkzeuge, die Rituale und das Feuermachen ohne Streichhölzer. Zum Abschluss bekommen wir noch einen kurzen Tanz vorgeführt. Wir finden es gut, dass diese Traditionen nicht in Vergessenheit geraten, wenngleich auch diese Stämme mittlerweile von den modernen Einflüssen erreicht wurden.

Im Etosha National Park verbringen wir drei volle Tage. Selbst die sind nicht genug um alles zu sehen aber wir haben in dieser Zeit doch viele tolle Begegnungen. Der Park ist fast so groß wie ein Drittel Österreichs. Jeden Tag starten wir früh gegen 7 Uhr und kehren erst am Abend um 18 Uhr ins Camp zurück. Obwohl auch viele andere Touristen selbst mit dem Auto unterwegs sind, teilt es sich ganz gut auf. Einzig bei einem Löwenrudel stehen wir etwas im Stau aber selbst dort haben wir zum Glück eine sehr gute Sicht.

Einige unserer Highlights:
1. Viele neue Vögel: Nach unserem Kurs in Südafrika sind Juliane und ich mehr und mehr zu „Birdern“ geworden. Also stoppen wir auch für Vögel und identifizieren die Species. In meiner App, in der ich eine Liste mit allen verschiedenen Vögeln angelegt habe, komme ich mittlerweile auf über 200. Das Highlight hier sind mehrere Kori Bustards, die schwersten flugfähigen Vögel Afrikas.


2.Riesige Springbock-, Zebra- und Gnu-Herden die durch das offene Grasland streifen. Auch Oryx Antilopen sehen wir wieder zahlreich.


3.Die riesige ausgetrocknete Salzpfanne in der Mitte des Parks. Wieder einmal nichts, soweit das Auge reicht.


4.Nashörner, Löwen und Elefanten. Jeden Tag bekommen wir diese drei der Big Five zu Gesicht. Besonders die Spitzmaulnashörner sind schön zu sehen. Erstens gibt es nicht mehr viele davon und schon gar nicht mit Horn. In Südafrika hatten wir sie immer ohne Horn gesehen, da sie so vor Wilderern besser geschützt sind. An einem Abend sehen wir sogar fünf dieser seltenen Tiere und einen Löwen an dem beleuchteten Wasserloch.

Auch die Begegnung mit einem ganzen Löwenrudel ist ein Highlight. Juliane schießt unzählige Fotos. An den Wasserlöchern treffen wir zudem immer wieder auf Elefanten. Sie genießen offensichtlich das kühle Nass und besprühen sich großzügig mit Schlamm. Auch Giraffen und viele andere Tiere kann man hier beobachten.

Neben diesen Highlights gab es natürlich noch viel mehr zu sehen. Einzig Leoparde und Geparde bekommen wir leider keine zu Gesicht. Am ersten Abend essen wir im Restaurant. Juliane probiert ein Oryx Steak. Leider ist das Fleisch genau so zäh wie die Tiere selbst. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Tiere sogar in der Wüste bei Temperaturen um die 50 Grad im Sommer überleben können. Am zweiten Abend werden wir vom Regen überrascht und so gibt es statt Abendessen Radler und Chips im Auto. Später hört es aber zum Glück auf und so können wir doch noch was anderes (ordentliches) kochen.

Hier noch ein paar weiter Eindrücke vom Etosha:

Diese Selbstfahr Safaris sind genau das was ich mir vorgestellt habe. Es macht mir unheimlich viel Spaß die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu finden und zu beobachten. Zu meinem Glück hat Juliane auch so viel Spaß daran. Außerdem sind wir froh, dass wir die Safari Guide Ausbildung zuerst gemacht haben. Ansonsten würden wir uns viel weniger gut auskennen und vor allem die Vögel waren für mich früher nicht wirklich interessant.

Bis zu unserer Heimkehr Mitte Dezember wollen wir noch mehr Zeit in der Wildnis verbringen. In den letzten Tagen genießen wir unsere Zeit auf Reisen nochmal aufs vollste und holen das Maximum heraus. Davon berichten wir euch dann im nächsten, wahrscheinlich letzten Beitrag.

Bis dann
Manuel

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Zurück in der Zivilisation

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Nach langer langer Zeit bin ich wieder mal an der Reihe euch von unseren Abenteuern, konkret unseren zwei Wochen in Südafrika nach den zwei Monaten im Busch, zu berichten.

Zwischen Löwen, Elefanten und Lernen blieb kaum Zeit für etwas anderes und da, wie ihr ja alle wisst, meine Beiträge öfter etwas ausschweifen, habe ich Manuel die Ehre gelassen euch liebe Leserinnen und Leser zu informieren.

Ja das echte Bett, war wirklich wie der Regen nach einer langen Dürre für uns. Und auch auf eine Dusche die nicht in einer konstanten Identitätskrise zwischen brühend heiß und Eiszapfen steckt, haben wir uns gefreut.

Als wir in unserer Unterkunft, geführt von einem lieben Pärchen in ihren 70ern, ankommen bekommen wir eine kurze Einführung in die Realität des Lebens in Afrika. Wasser steht leider aktuell nicht zur Verfügung, da es derzeit ein Problemchen gibt, das aber hoffentlich bald behoben sein sollte. Weiter gibt es hier „Loadshedding“, was soviel heißt wie ein paar Stunden am Tag wird der Strom abgeschalten. Da Energie hier knapp ist wechselt der Stromanbieter seine Zufuhr von Stadtteil zu Stadtteil. Auch auf der Straße ist an den nicht funktionierenden Ampeln schnell zu erkennen, in welchem Teil gerade kein Strom fließt. Hier gilt dann, wer zuerst kommt der malt auch zuerst.

Nach dem Leben zwischen den Bäumen ist die Stadt ein starker Kontrast. Südafrika ist sowieso ein Land voller Kontraste und Diversität, bezüglich Hautfarbe, Religion, Kulturen und 11 verschiedenen Sprachen. Also viel Platz für Reibungen und diesen wollen wir im Apartheid Museum auf den Grund gehen. Die Infos und Bilder sind wieder mal überwältigtend und es ist für mich kaum greifbar, dass das alles erst vor 30 Jahren sein offizielles Ende genommen hat.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist stark zu erkennen, denn jedes Stück Eigentum wird mit einem meterhohen Zaun voller Überwachungskameras eingerahmt. Viele Leute gehen hier weite Strecken neben den dicht befahrenen Straßen zu Fuß und manche von ihnen winken mit Schildern die „Job“ zeigen. Was auch über die zwei Wochen auffällt, egal ob in der Hauptstadt oder entlang der Garden Route, obwohl nur 8% der Bevölkerung in Südafrika weiß sind, sind auch all unsere Hosts in diversen Unterkünften weiß.

Nach unseren ersten Tagen der Ruhe in Johannesburg cruisen wir entlang der Klippen, von Kapstadt ausgehend, mit unserem ausgeliehenen Hyundai und erkunden andere Teile des Landes. Den Start machen wir am Kap der guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt des Landes. Dort spazieren wir entlang der Klippen, die uns sehr stark an unseren Urlaub in Irland erinnern. Mit dem Unterschied, dass wir hier Robben beim Wellenreiten beobachten können.

Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft, erleben wir noch etwas zum ersten Mal. Zuhause ist es mir schon ein paar Mal passiert, dass Kühe die Straße blockiert haben, aber von einem Strauß auf der Straße würde ich noch nie angehalten.

Wir haben dort auch das Privileg mit Pinguinen in die Wellen zu hüpfen. Allerdings nur kurz, denn das Wasser ist doch dank der Nähe zum Südpol sehr erfrischend. Dies stört die flugunfähigen Tiere aber nicht, die so unelegant wie sie an der Oberfläche scheinen, blitzschnell durch das Wasser gleiten.

Hier ein paar Bilder meiner Lieblingsvögel:

In Kapstadt erklimmen wir DIE zwei Hausberge, den Lionshead und natürlich den Tafelberg. Dies hatte sich in unseren Köpfen leichter dargestellt, als die Realität es zulassen wollte. Die zwei Monate in der Natur waren zwar ein Genuß für die Seele, aber die Regel im Bush nicht laufen zu dürfen und die zwei Ausfahrten pro Tag haben unser Fitness Level doch mehr als gedacht herabgestuft. So schaffen wir es zwar auf beide Gipfel aber mit viel Schweiß und innerlichem Fluchen. Die Aussicht, die uns von oben gewährt wird, ist im Nachhinein aber wie immer jede Anstrengung wert.

Manuel erfüllt sich endlich den Traum eines echten Gospelchores und so buchen wir eine Township Tour mit inkludiertem Besuch einer echten Kirche. Hier wird Gospel wirklich gelebt. Bereits vor den Toren strömt uns die mächtige Musik entgegen. Wir verstehen leider nichts da alles in der Klicksprache Xhosa gesungen wird, aber nichtsdestotrotz ein Gänsehaut Moment.

Die Townships selbst bereiten einen Gänsehaut Moment andere Art, denn hier lebt die untere Schicht auf engstem Raum. Dennoch gibt es einen Einblick in das wahre Leben vieler Einheimischer.

Alle unsere Hosts haben sich wieder und wieder an Freundlichkeit übertroffen. Im Süden des Landes in dem Dörfchen Hermanus kommen wir einmal im „Funky Cottage“ unter, dessen Name Programm ist. Die Besitzer haben nicht nur eine bunte Bleibe für uns, sondern auch einen „Funky Shop“, wo sich Manuel gleich zu einer CD, mit Empfehlung des ebenfalls bunt gekleideten Besitzers, überreden lässt.

Das Dörfchen ist aber nicht nur bekannt für nette Unterkünfte sondern generell für das Wale-beobachten. Als wir zur Küste hinfahren und unser Auto parken, sehen wir bereits Leute in die Ferne zeigen. Manuel sagt freudig „die sehen schon was“. Woraufhin ich nur ein „jaja, eine Wunschvorstellung“ erwidere. Aber dann doch der erste Blick ins Meer und schon sehen wir, wie sich ein mächtiger Wal über die Wasseroberfläche wuchtet und mit einem großen Spritzer sich der Schwerkraft wieder geschlagen gibt. Wir können es beide nicht fassen und später erfahren wir auf einer Bootstour, dass dieser Anblick etwas seltenes ist, was uns noch mehr ins Staunen versetzt. Bei der Bootstour sehen wir zwar auch einige Wale, allerdings meist nur den Buckel und hin und wieder eine Flosse.

Dennoch ein tolles Erlebnis. Da wir ja bereits den südwestlichsten Punkt gesehen haben, fahren wir natürlich auch zum südlichsten Punkt Afrikas, wo sich der indische Ozean und der Atlantik die Hände schütteln.

Auch in dem Ort Plattenburg Bay haben wir wieder Hosts die netter nicht sein hätten können mit drei süßen Hunden. Diese ziehen meine ganze Aufmerksamkeit auf sich, also eine Pause für Manuel.

Einer meiner persönlichen Lieblingsmomente war das Schwimmen mit den Seebären. Mit dem Boot ging es zu diesen süßen Tieren, die uns, als wir uns ins Wasser gleiten lassen, mit neugierigem Blick beobachten. Ein wirklich magischer Moment wenn man auf Augenhöhe mit diesen verspielten Lebewesen ist und das zum Anfassen nahe. Obwohl mit Neoprenanzug ausgestattet, treibt es ein paar aus unserer Gruppe gleich wieder aus dem kalten Wasser zurück ins warem Boot. Wir halten die halbe Stunde aber locker durch. Es kitzelt richtig wenn einen die Tiere mit Luftblasen anpusten und einem danach tief in die Augen schauen. Danach konnte ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen.

Wie ihr uns in den anderen Beiträge ja schon kennen gelernt habt, schrecken wir kaum vor einer neuen Erfahrung zurück. Wie sollte es auch anders kommen, konnten wir natürlich nicht beim höchsten Bungee Sprung der Welt von einer Brücke aus vorbeifahren. Bereits auf dem Weg dorthin werde ich schon nervös während Manuel im Autoradio, „Free falling“ und „Jump“, aufdreht. Dort angekommen wird einem gleich das Geschirr angelegt, denn um zum Absprung zu kommen, muss man erst noch mit einer Zipline hingleiten. Auf der Brücke dröhnt heitere Musik aus den Lautsprechern, damit man die Autos darüber und wahrscheinlich auch die Schreie der anderen nicht hört. Manuel darf zuerst und cool wie immer ohne einen Gedanken daran zu verschwenden springt er schon. Der Fall selbst dauert nur ein paar Sekunden aber es ist definitiv genug Adrenalin für einen ganzen Tag. Natürlich stürze auch ich mich hinunter. Ein verrücktes Gefühl den Boden auf sich zurasen zu sehen. Man tut nichts und denkt nichts und ist voll gepumpt mit Emotionen. So fühlt es sich an, am Leben zu sein, ist einer meiner ersten Gedanken.

Für uns besonders spannend ist die Flora und Fauna die sich von unserem vorherigen Schauplatz im Busch komplett unterscheidet. Ich hätte vor unserer Reise nach Afrika nie gedacht, dass ich je vor Begeisterung juchze, wenn ich einen Vogel sehe.

Und wie ich gejuchzt habe, kann euch Manuel bestätigen, bei einem unserer Highlights dem Addo Elephant Park. Es ist unsere erste Safari bei der wir nur zu zweit unterwegs sind. Neben vielen Elefanten, wie der Name schon sagt, haben wir auch Löwen, Antilopen, Warzenschweine, Zebras und zu unserem freudigen Aufschrei einen Secretary Bird gesehen. In zwei Tagen haben wir insgesamt 20 Stunden im Park verbracht und jede einzelne Minute davon genossen.

Auch hier wieder ein paar unserer Eindrücke:

Die Küstenregion hat insgesamt so viel zu bieten, dass zwei Wochen bei weitem nicht genug sind. Was wir uns aber auf keinen Fall entgehen lassen wollten ist eine Weinverkostung da die Gegend auch ein perfektes Anbaugebiet für Wein ist. Manuel und ich werden ja langsam immer mehr zu Feinschmeckern und so lassen wir uns auch dieses Abenteuer auf der Zunge zergehen. Dabei holen wir uns aber Verstärkung von unserem Freund Edward der seinen Urlaub vom Jahreskurs (Safariguide Ausbildung) in Kapstadt verbringt. Wir gönnen uns eine Olivenöl-, eine Käse- und natürlich auch eine Weinverkostung. Geölt lassen wir uns dann vom Geschmack von Sauvignon, Rose, Pinonoir und Shiraz verzaubern.

Rückblickend haben wir schon wieder viel erlebt in Südafrika und es gäbe noch so viel mehr in diesem Land zu bestaunen aber….

…wenn man an einem Ort bleibt, sieht man steht’s die selben Sterne, die einem wunderschön, aber wohlgeordnet und alltäglich erscheinen, doch wenn man durch die Welt reist, beginnt man, die größte Komplexität des Universums zu erfassen.

-(Zitat aus Homers Odyssey)-

Und auf diese Sterne freue ich mich schon unter dem Dach Namibias.

Bis zum nächsten Mal

Juliane

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Wir sind Safari Guides!

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Geschafft! Alle Prüfungen sind erledigt und wir dürfen uns ab sofort Safari Guides nennen. Nun zurück in der Zivilisation in Johannesburg bleibt Zeit um zurück zu blicken auf zwei wunderbare Monate voll toller Erlebnisse. Es scheint so als würde sich hier am Blog eine Rollenteilung herauskristallisieren. Ich bin fürs Texten verantwortlich und Juliane für die Fotos. Wir ergänzen uns eben perfekt. Allerdings habe auch ich mehr und mehr Freude am Fotografieren umso öfter ich mich daran versuche. Einen ganzen Monat ist es schon her, seit wir den letzten Blogbeitrag geschrieben haben. Es gibt also viel zu berichten aber ich versuche mich kurz zu halten.

Unsere letzte Woche in Karongwe war geprägt von etwas Wehmut, weil wir das Personal und vor allem Craig unseren Instructor so lieb gewonnen haben. Er hat uns immer ermutigt unseren eigenen Guiding-Stil zu entwickeln und war wie ein Mentor für uns alle. Gleichzeitig waren wir voller Vorfreude auf das, was uns in Selati erwarten würde. So genießen wir die letzten Ausfahrten und Buschwalks. Gerade nach dem ersten Regen sprießen die ersten Blüten und Blumen und auch die Blätter sind plötzlich wieder deutlich grüner.

Bei einer zweiten Fahrt in den Norden sehen wir zwar keine Elefanten aber dafür richtig große Krokodile.

Auch die Löwen entdecken wir nach langer Suche. Das komische an dieser Begegnung: Unser Auto springt nicht mehr an und so muss ein anderer Guide nur 30 Meter von den Löwen entfernt aus dem Auto springen und uns anschieben, sehr zur Belustigung aller Beteiligten. Die Löwen lassen sich davon aber zum Glück nicht aus der Ruhe bringen.

Nach einigen Tränen zum Abschied übersiedeln wir schließlich am 6. November nach Selati, ein anderes Game Reserve nur knapp eine Stunde entfernt. Mit knapp 30.000 Hektar ist es fast vier Mal so groß wie Karongwe.

Unsere Euphorie wir dann leider etwas gebremst, da unser neuer Instructor nicht wirklich interessiert scheint uns etwas beizubringen. Zum Glück ist er nur ein paar Tage bei uns und danach bekommen wir wieder zwei neue Trainer, die richtig Spaß an ihrer Arbeit haben. Einer der beiden war sogar für zwei Jahre der persönliche Guide von Nelson Mandela. In seiner aktiven Zeit als Guide hatte er außerdem auch Persönlichkeiten wie Will Smith oder Morgan Freeman bei sich am Landrover. So hat er viel erlebt und viele Geschichten zu erzählen.

Ansonsten ist Selati ähnlich wie in Karongwe. Die Vegetation ist zum Teil sehr dicht, sodass es gar nicht so leicht ist, Tiere zu beobachten. Ein Unterschied zu Karongwe sind die Spitzmaulnashörner. Bisher hatten wir nur Breitmaulnashörner gesehen und in Selati gleich drei Spitzmaulnashörner an einem Tag. Diese sind noch mehr vom Aussterben bedroht als ihre breitmauligen Cousins, was diese Begegnungen noch besonderer macht.

Eines dieser Nashörner begegnet uns sogar auf einem Bush Walk, also zu Fuß. Es ist aber so überrascht, dass es einfach aufspringt und davon läuft.

Im Süden des Reserves gibt es das Lily Cycad Reserve. Diese speziellen seltenen Pflanzen kommen nur hier auf diesem einen Hügel und sonst nirgendwo auf der ganzen Welt vor. Daher werden sie ebenso streng bewacht wie so manche Tiere. Wilderer haben es hier also auch auf Pflanzen abgesehen. Mit unserem Instructor bekommen wir aber eine Sondergenehmigung und dürfen so kurzfristig diesen begehrten Ort besuchen. Uns begeistert der Ausblick zwar mehr als die „Palmen“ aber es fühlt sich dennoch besonders an, vor allem weil so manche Pflanzenliebhaber jahrelang auf so einen Besuch und eine Genehmigung warten.

Weiterhin machen wir jeden Tag zwei Ausfahrten und dazwischen gibt es noch ein paar letzte Lectures. Nachdem wir mit den Theorieeinheiten durch sind bleibt die Zeit tagsüber zum Lernen.

Auch die Tiere sind immer wieder für Überraschungen gut. Das Research Team hat einige Tiere mit GPS Halsbändern ausgestattet um ihre Bewegungen zu verfolgen. Alle zwei Stunden gibt es davon ein Update in einer App zu der unser Instructor Zugang hat. Einfach ist es aber dennoch nicht die Tiere zu finden aber es hilft in jedem Fall. Vor allem die Wildhunde sind viel unterwegs. Immer wieder brechen sie aus dem Park aus und müssen dann vom Research Team zurück gebracht werden. Eigentlich hatte ich mir keine großen Hoffnungen gemacht diese ebenfalls stark vom Aussterben bedrohten Tiere zu Gesicht zu bekommen. Eines Tages haben wir aber Glück und sie sind laut App gar nicht weit entfernt vom Camp. Ab ins Auto und los. Wir haben tatsächlich Glück und wir treffen auf das ganze Rudel mit 23 Tieren. Fast eine Stunde verbringen wir mit diesen wunderschönen Tieren.

Im ganzen Park gibt es einen einzigen Baobab Baum. Diese Giganten können bis zu 4.000 Jahre alt werden. Auch wenn dieser wohl erst einige hundert Jahre alt ist, so würde ich doch nur zu gern wissen, welche Geschichten dieser Baum schon erzählen kann.

An einem anderen Tag sehen wir unseren ersten Geparden. Es sollte leider der einzige bleiben. Dafür bekommen wir auch hier rund 20 Minuten mit dem schnellsten aller Tiere, bevor er sich schließlich aus dem Staub macht und im Unterholz verschwindet. So ein cooles Tier, richtige Athleten. Geparde waren und bleiben meine Lieblingstiere. Ich hoffe sehr, dass wir bei unserem Roadtrip in Namibia nochmal die Gelegenheit bekommen, diese einzigartigen Tiere zu sehen.

Ein weiteres Highlight ist unsere erste Begegnung mit einem ausgewachsenen männlichen Löwen. Juliane ist an diesem Tag unser Guide und wir fahren an einem ausgetrockneten Flussbett entlang. Auf einer kleinen Lichtung entdecken wir schließlich den König der Tiere. Als wir ihn wenig später brüllen hören, wissen wir auch, warum er der König der Tiere genannt wird. Obwohl wir rund 30 Meter entfernt sind, fühlt es sich an als ob die Erde beben würde. Ein unbeschreibliches Gefühl. Nach dieser Machtdemonstration verabschiedet sich der Löwe ins Dickicht. Wir hören ihn noch ein paar mal brüllen aber sehen tun wir ihn an diesem Abend nicht mehr.

Ein paar Tage später machen wir erneut einen Sleep-out. Dafür finden wir wieder eine Stelle am Fluss. Im Wasser reflektieren Krokodilaugen das Licht unserer Taschenlampe. Am Lagerfeuer machen wir erst Steckerlbrot, dann grillen wir Spieße (für uns mit Gemüse) und zum Abschluss Marshmallows. Dann teilen wir wieder unsere Schichten fürs Wachehalten ein. Juliane und ich sind von 00:30 bis 2 Uhr morgens dran. Als wir gegen halb 10 schlafen gehen, genießen wir den Sternenhimmel mit dem Sternbild Scorpius, später als wir aufwachen zeigt sich Orion. Auch die Sternbilder gehören zur Ausbildung als Guide dazu.

Während unserer Nachtschicht hören wir die Löwen in der Ferne brüllen. Es ist schwierig die Entfernung einzuschätzen. Ganz nahe sind sie aber zum Glück nicht. So können wir erneut den Sternenhimmel genießen und die eine oder andere Sternschnuppe beobachten.

Unsere Abschlussprüfung kommt immer näher. So gibt es nach unserer Morgensafari eigentlich nie Zeit zum entspannen. Immer wieder wiederholen wir die einzelnen Kapitel. André, unser Instructor, ist sich sicher, dass wir alle gut vorbereitet sind. Selten hat er eine so motivierte Gruppe wie uns gehabt. Die Prüfung am 24. Oktober ist dann tatsächlich einfacher als gedacht. Wir haben schon viel zu sehr im Detail gelernt. Juliane und ich schaffen beide jeweils 91% und damit deutlich mehr als die 75% die man zum Bestehen der Prüfung benötigt.

Am Tag darauf steht Slides & Sounds am Programm. Da müssen wir Pflanzen anhand der Bilder identifizieren, Vogel- und Froschrufe erkennen und Schlangen sowie andere Reptilien erkennen. Auch dafür haben wir uns gut vorbereitet und so bestehen wir auch hier mit Bravour. Fehlt nur mehr die praktische Prüfung.

Dazu müssen wir eigenständig eine Safari Tour planen und umsetzen. Das fängt beim Gäste-Briefing an und hört nach der Fahrt bei einer Feedback-Runde auf. Während der Fahrt sollte man zudem über die verschiedensten Themen sprechen um zu zeigen, dass man in allen Bereichen kompetent ist. Hört sich erstmal kompliziert an, ist aber in Wahrheit nichts anderes als das, was wir in den letzten zwei Monaten geübt haben. Juliane lässt sich von unserem externen Assessor ein bisschen stressen, schließlich haut sie uns mit ihrer Fahrt aber alle vom Hocker. Sie hat so viel vorbereitet und sich so viel überlegt, dass sie die Latte für alle anderen sehr hoch legt.

Ich bin etwas entspannter aber vor der Fahrt bin auch ich ein bisschen nervös. Es geht aber alles gut und auch ich bestehe und wir dürfen uns nun offiziell Safari Guides nennen. Auch wenn wir das nicht beruflich machen wollen, ist das doch eine coole Auszeichnung. Neben dem ganzen Wissen und den tollen Erlebnissen mit den Tieren haben wir auch eine Menge über uns und übers Leben gelernt. Wir identifizieren plötzlich Vögel am Ruf, erkennen Zusammenhänge zwischen Steinen, Pflanzen und Tieren, Pfotenabdrücke lassen sich fast wie eine Zeitung lesen und Kot gibt Aufschlüsse über Fressverhalten. Auch unsere Präsentations-Skills haben sich verbessert und vor einer Gruppe spontan Tierverhalten zu interpretieren ist kein Problem mehr. Außerdem haben wir viele Freundschaften geschlossen die hoffentlich ebenso wie unser Wissen noch lange bestehen bleiben.

An den letzten beiden Tagen können wir die Zeit im Busch dann ohne lernen genießen. Leider spielt das Wetter nicht ganz mit und es ist richtig kalt und windig. Dennoch machen wir noch zwei Ausfahrten und zwei Buschwalks. Am letzten Abend bei der letzten Ausfahrt haben wir nochmal eine besondere Begegnung. Auf der Suche nach einer Elefantenherde müssen wir kurz vor Sonnenuntergang erfolglos aufgeben. Während wir einen Drink zum Sonnenuntergang genießen hören wir plötzlich Äste im Gebüsch brechen. Die Elefantenherde ist zu uns gekommen. Wir klettern auf einen Termitenhügel und beobachten die sanften Riesen ganz in der Nähe und anders als auf den Buschwalks unbewaffnet. Leider gibt uns die hereinbrechende Dunkelheit nicht viel Zeit, diesen atemberaubenden Moment zu genießen. Was für ein schöner Abschied.

Am 31. Oktober geht es dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück nach Johannesburg. Einerseits sind wir traurig, dass es vorbei ist, andererseits freuen wir uns und sind dankbar für alles was wir erleben durften. Außerdem ist unsere Zeit in Afrika ja noch nicht zu Ende. Was wir als nächstes vorhaben erzählen wir im nächsten Blogpost. Nun genießen wir aber erstmal wieder ein echtes Bett und eine richtig warme Dusche.

Hier noch einige von Julianes besten Bildern der letzten zwei Monate:

Bis bald
Manuel

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Sanfte Riesen und endlich Regen

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Drei Wochen sind wir nun schon im Camp. Es ist verrückt, wie schnell das Leben im Busch „normal“ wird. Nachts mit Taschenlampe bewaffnet aufs Klo gehen oder eine Paviangruppe mitten im Camp werden zum Alltag. Dennoch hatten wir auch in den letzten zwei Wochen einige außergewöhnliche Erlebnisse.

Kurz nachdem ich den letzten Beitrag hier veröffentlicht habe, sind wir das erste Mal in den Norden von Karongwe gefahren. Dort gibt es einen Fluss, der ganzjährig Wasser führt und gerade jetzt, zum Ende der Trockenzeit halten sich die Tiere eher dort auf. Es dauert aber rund zweieinhalb Stunden in eine Richtung und daher ist bei unseren morgendlichen oder abendlichen Aktivitäten zu wenig Zeit dafür, deshalb bleiben wir diesmal gleich den ganzen Tag dort. Im Norden sind auch einige Lodges, die Safaris anbieten. Ein weiterer Grund, warum wir uns meist im Süden aufhalten. Da treffen wir nur ganz selten auf andere Autos.

Im Norden treffen wir auf eine Menge neuer Tiere. Bei einem großen Damm sehen wir neben einer Herde Nilpferde auch einige Krokodile. Schon zuvor wurde uns immer wieder gesagt, dass wir Wasserlöchern nicht zu nahe kommen dürfen.

Das für mich bisher schönste Erlebnis war das Zusammentreffen mit den Elefanten. Auch die halten sich zumeist im Norden auf und so haben wir die sanften Riesen bisher nur dieses eine Mal zu Gesicht bekommen. Man hört die Gruppe von weiten durch die knackenden Äste die sie von den Bäumen reißen und fressen.

Wir parken an einer Kreuzung und die Herde kommt uns immer näher. Neugierig kommen sie dem Auto ganz nahe. Ein Elefant kommt so nahe ans Auto, wenn ich meine Hand ausgestreckt hätte, hätte ich ihn berühren können. Alle sind sprachlos.

Im Laufe des Tages entdecken wir sogar noch einen Leoparden. Besser könnte er nicht positioniert sein. Wie aus einem meiner Bücher, die ich früher gesammelt habe. Die Kamera, die Juliane kurz vor unserer Reise nach Afrika gekauft hat, hat sich spätestens jetzt ausgezahlt. Somit komplettieren wir die Big Five. Hoffentlich bleibt es nicht bei dieser einen Begegnung.

Ansonsten machen wir weiterhin unsere zwei Aktivitäten täglich. Dabei lernen wir immer mehr Bäume, Sträucher und Blumen kennen. Außerdem lernen wir mit jeder Fahrt mehr über Spuren, Kot und andere Markierungen (für Territorien). Umso mehr wir wissen, umso interessanter werden die Ausfahrten. Außerdem haben wir fast jeden Tag Theorie-Lektionen zu verschiedenen Themen. Unser Instructor hat fast 40 Jahre Erfahrung im Busch und kann zu fast jedem Thema spannende Anekdoten erzählen.

Auch Reifenwechseln muss geübt werden.

Jeder von uns sammelt weiterhin Erfahrungen als Guide. Nachdem wir uns mehr ans Fahrzeug gewöhnt haben, können wir uns mehr auf das Rundherum konzentrieren. Juliane ist zwar immer noch sehr nervös vor ihren Fahrten aber sie macht das richtig gut. Auch die anderen sind begeistert von ihrem Enthusiasmus.

Eine besondere Aktivität ist der sogenannte Sleep Out. Im Vorfeld freue ich mich sehr darauf aber ich habe gleichzeitig auch großen Respekt davor. Es ist schon ein mulmiges Gefühl mitten in der Wildnis einfach so im Schlafsack zu übernachten. In einem Flussbett, das aktuell ausgetrocknet ist schlagen wir unser kleines Lager auf. In rund 200 Metern Entfernung kommt uns noch eine Giraffe „Gute Nacht“ sagen. Wir sitzen noch eine Weile ums Lagerfeuer. Dann werden Gruppen für die Nachtwache eingeteilt. In Paaren werden wir eingeteilt um für jeweils eineinhalb Stunden Wache zu halten. Dabei muss einerseits das Feuer am Leben gehalten werden und alle 15 Minuten mit der Taschenlampe eine Runde ums Lager gemacht werden. Juliane und ich sind von 3 Uhr morgens bis halb 5 an der Reihe.

Die Hyänen die wir hören kommen zum Glück nicht vorbei. Ansonsten ist es eine ruhige Nacht. Das Einzige, was uns vom Schlafen abhält ist das Schnarchen unserer Kollegen. Dennoch schlafen wir halbwegs gut und auch die eineinhalb Stunden wachehalten gehen schnell vorbei.

So genießen wir am nächsten Tag den Sonnenaufgang. Mit jeder Minute nimmt die Kraft der Sonne zu und die kalte Nacht weicht einem weiteren heißen Tag. Man merkt, dass Tiere wie Pflanzen auf den Regen warten. Ein paar Tage später ist es dann so weit. Eine dichte Wolkendecke kündigt den langersehnten Regen an. Man sieht die Blitze in der Ferne zucken. Keine halbe Stunde später spüren wir die ersten Tropfen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig zurück ins Camp. Kurz darauf hagelt es sogar kurz.

Es bleibt kühl und feucht für rund zwei Tage. Es fühlt sich an, als würde der Busch aufatmen. Es dauert keine zwei Tage und das braun-gelb färbt sich in ein saftiges Grün. Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen weiter wandelt. Leider kommen mit dem Regen auch die Moskitos. Bislang hatte ich in einem Monat nur ein einziges dieser unliebsamen Vieher zu Gesicht bekommen. Daran hätte ich mich schon gewöhnen können.

In einer Woche wechseln wir in ein anderes Camp. Ich freue mich schon darauf, eine neue Gegend kennenzulernen, auch wenn die Tiere ähnlich sein werden. Wlan haben wir dort dann aber keines, also wird es die nächsten Wochen wahrscheinlich eher ruhig hier am Blog aber spätestens im November, nach dem Ende des Kurses melden wir uns dann wieder. Unser Afrika-Abenteuer ist dann ja noch nicht vorbei.

Bis dann
Manuel

Hier noch ein paar weitere Bilder von den letzten Tagen:

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Am schönsten ist es zu Hause

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Über eine Woche ist es nun schon her, dass wir wieder zu Hause sind. So ganz realisiert haben wir es immer noch nicht. Aber genau so ist es uns auch am Anfang der Reise ergangen.

Nichtsdestotrotz möchte ich noch von unseren letzten Tagen auf Reisen berichten, die hatten es nämlich nochmal in sich.

Sonnenuntergang über Flores

Nachdem Juliane und ich von unserer abenteuerlichen Bootstour zu den Komodowaranen in Flores angekommen sind, gibt es am nächsten Tag eine nicht ganz erfreuliche Nachricht für uns: Alle Flüge zurück nach Bali sind ausgebucht für die nächsten Tage oder kosten 380€ (Normalpreis: 40-80€). Der nächste leistbare Flug wäre in fünf Tagen, aber so lange wollen wir eigentlich nicht warten. Wir wollen zum Abschluss noch etwas von Bali sehen. Es gibt noch eine Option mit Fähre und Bus, aber nach vier Tagen am Boot ist meine Bereitschaft am nächsten Tag nochmal für mindestens 20 Stunden im Bus bzw. Boot zu sitzen, nicht sehr hoch. Die Dame am Flughafenschalter bietet uns an, uns auf die Warteliste zu setzen. Falls jemand also seinen Flug nicht antreten würde, würden wir nachrutschen. Hört sich erst mal nicht schlecht an. Nachteil: wir müssen den ganzen Tag am Flughafen warten unwissend ob wir einen Platz bekommen oder nicht. Auf diese Ungewissheit hat Juliane gar keine Lust. Schließlich schaffe ich es mit meinem Optimismus doch, sie zu überreden, dass wir es zumindest für einen Tag versuchen. Nachdem ich bei meiner letzten Reise mit Autostoppen so erfolgreich war, versuchen wir es nun also mit Fliegerstoppen.

So geht es zwei Tage nach unserer Ankunft in Flores um 8 Uhr morgens zum Flughafen. Dieser ist nicht sehr groß, es gibt nur acht oder neun Flüge pro Tag und fünf davon gehen nach Denpasar, Bali. Der erste Flug ist um 9:20, dann gibt es zwei gegen 13 Uhr und dann nochmal zwei am Abend kurz nach 17 Uhr.

Mein ungebrochener Optimismus wird bald enttäuscht, als wir kurz nach 9 Uhr die Info bekommen, dass alle Fluggäste für den ersten Flug eingecheckt haben und es somit keinen Platz mehr für uns gibt. Das wäre ja auch zu schön gewesen. Somit heißt es für uns: warten und hoffen. Zumindest gibt es kostenfreies Wlan. Um 13 Uhr dann eine erfreuliche Nachricht: Es gibt einen einzigen Platz. Was tun? Juliane meinte am Vorabend noch scherzhaft, wenn es nur einen Platz gäbe, würde sie eben schon mal vorfliegen und ich würde dann nachkommen. Nun aber muss ich sie erneut überreden. Sollte bei den Abendflügen kein Platz für mich sein, dann müssten wir eben mal eine Nacht getrennt verbringen und ich würde es dann am nächsten Tag erneut versuchen. Immer noch besser als mit der Fähre. Juliane sprintet also zum Flieger und ich bleibe am Flughafen und warte weiter.

Alle haben ein Ticket ausser ich…

Die Mitarbeiterinnen kennen mich schon und ich fühle mich ein bisschen wie Tom Hanks im Flim „Terminal“. Meine Hoffnungen steigen nicht unbedingt, als am Abend zwei weitere Reisende ihr Glück wie ich über die Warteliste versuchen. Beide Abendflüge verspäten sich, somit bleibt den Gästen mehr Zeit einzuchecken. Der Mann am Schalter gibt uns mit seinen Fingern regelmäßig Updates, wie viele Gäste noch fehlen. Die Spannung steigt, es fühlt sich ein bisschen an wie im Casino. Um 17:20 schließlich die erlösende Nachricht: Es gibt noch Plätze und so kommen wir alle drei noch nach Denpasar.

Juliane sucht in der Zwischenzeit schon mal eine Unterkunft. Als wir am Abend wieder vereint sind, können wir es beide nicht glauben, dass das geklappt hat.

Am nächsten Tag leihen wir uns einen Roller aus und fahren rund drei Stunden in den Norden der Insel. Ständig muss man voll konzentriert sein, denn auf den Straßen Balis ist richtig was los. Gut, dass wir mittlerweile einiges an Erfahrung haben. Unterwegs halten wir bei der Hidden Garden Farm. Dort bekommen wir eine Führung durch den Garten, verkosten eine ganze Palette an verschiedenen Tees und Kaffees und dürfen außerdem eines der kleinen Luwaks streicheln.

Luwaks, zu deutsch Fleckenmusang, sind katzenähnliche Tierchen die Kaffeebohnen fressen. Die Bohnen, die unversehrt den Körper der Tierchen wieder verlassen, werden dann eingesammelt und als Delikatesse verkauft. Für mich als Nichtkaffeetrinker nicht interessant, aber als Mitbringsel schon.

Hier in bestem Englisch erklärt.

Unser Ziel im Norden der Insel heißt Lovina. Leon und Luise, das Pärchen aus Deutschland mit denen wir zuletzt ein paar Tage auf Gili Air verbracht haben, haben uns hier nämlich eine ganz besondere Aktivität empfohlen. Das kleine Städtchen ist bekannt für die Delfine, die man hier so gut wie jeden Tag zu Gesicht bekommen kann. Wir haben eine Tour gebucht und weil zwei andere Gäste spontan abgesagt haben, war es plötzlich ein Privattrip. Ein ganzes Boot nur für uns (es hätten sowieso maximal sechs Personen Platz gehabt). Zuerst zieren sich die Tiere und wir fahren gut eine Stunde herum und halten Ausschau. Als wir die ersten Flossen im Wasser entdecken, geht es dann schnell: Taucherbrille aufsetzen, ab ins Wasser und beim Boot festhalten. Der erste Versuch scheitert, weil die Delfine einfach zu schnell sind fürs Boot. Dafür haben wir nach dem Frühstück bei einer zweiten Delfinschule mehr Glück.

Wir schwimmen tatsächlich mit den Delfinen. Wobei schwimmen eigentlich das falsche Wort ist, da wir vom Boot so schnell gezogen werden, dass ich fast meine Badehose verliere. Unser Kapitän meint, er hat schon viele Leute nackt aus dem Wasser kommen sehen.

Was für ein Highlight nochmal zum Ende unserer Reise. Nach Lovina geht es mit dem Roller den Berg hinauf nach Kintamani zum Danau Batur See. Nach einer Fahrt durch den Regen sind die heißen Quellen dort ein Traum. Vor allem, weil es durch die Höhe deutlich kälter ist, als noch am Meer.

Die letzten Tage auf Bali verbringen wir noch in Ubud. Dort ist richtig was los. Für die ganzen Touristen gibt es auch jede Menge Shops. Wir nutzen das gern um das eine oder andere Mitbringsel zu kaufen. Verhandeln will ja mittlerweile gelernt sein. Außerdem nehmen wir in einem Tempel mit unzähligen anderen Touristen an einer Zeremonie teil, bei der wir all unsere Sünden abwaschen. Nach einer halben Stunde im kalten Wasser bin ich sicher, dass da nichts mehr übrig sein kann.

Ansonsten genießen wir nochmal den Blick über die Reisterrassen, essen lecker und fahren dann ein letztes Mal mit dem Roller zurück nach Kuta, Denpasar. Als wir den Roller zurückgeben sind wir erleichtert, dass wir fast acht Monate ohne Unfall überstanden haben.

Auch im Regen sicher unterwegs.

Die letzten vier Tage vor der Heimreise verbringen wir dann noch in Singapur. Für mich ist es der zweite Besuch im kleinen Stadtstaat. Nach Indonesien bereitet uns Singapur ein bisschen auf zu Hause vor. Wobei eigentlich auf die Zukunft, denn die Architektur ist schon sehr futuristisch. Wir besichtigen den größten Indoor Wasserfall der Welt am Flughafen gleich nach unserer Ankunft.

Die nächsten zwei Tage steht Sightseeing am Programm. Wir machen jeweils eine Free Walking Tour in Little India und in China Town. Außerdem besuchen wir natürlich Gardens by the Bay, ein Designmuseum und die spektakuläre Wassershow am Abend.

Da ich auf Reisen auch meine Liebe zu Büchern wiederentdeckt habe, verbringen wir, wie auf den Philippinen einige Stunden in einem Second Hand Buchladen. Alle Bücher sind auf Englisch und die Preise überraschend günstig. Gut, dass wir am Heimflug Aufgabegepäck haben und so schlagen wir richtig zu. Jetzt brauchen wir die Bücher ja nicht mehr lange mit herumtragen.

Am letzten Tag führt Juliane mich noch in ein Michelin Sterne Restaurant aus. Zum Abschluss gönnen wir uns nochmal richtig etwas. Jetzt brauchen wir auch nicht mehr anfangen zu sparen.

Am Abend treffen wir uns noch mit Darren. Ich habe ihn vor fünf Jahren bei meinem letzten Besuch in Singapur kennengelernt. Irgendwie sind wir in Kontakt geblieben und es ist der perfekte Abschluss für unsere Reise.

Am Montag, den 10. Juli geht es schließlich morgens ab zum Flughafen. Um 10:40 Ortszeit fliegen wir dann ab in Richtung Istanbul. Da gehen sich gut drei Filme aus. Nach drei Stunden Aufenthalt und einem weiteren Film landen wir endlich um 21:35 voller Vorfreude in Wien. In der Ankunftshalle werden wir schon von meiner Familie erwartet. Nachdem uns Julianes Eltern zum Flughafen gebracht hatten, haben meine Eltern nun das Recht eingefordert uns abzuholen. Es ist schön sie wieder in die Arme zu nehmen und da fließt sogar die eine oder andere Freudenträne.

Nun heißt es erstmal ankommen. An nur einem Tag zu Hause haben wir gefühlt kulinarisch alles aufgeholt, was wir vermisst haben. Es gibt leckeres Brot, Apfelstrudel, Kartoffelsalat und sogar Weihnachtskekse. Wir besuchen meine Großeltern, auf deren Umarmungen wir uns schon so gefreut hatten und am Abend gibt es bei Julianes Eltern in der Steiermark sogar eine kleine Überraschungsfeier. Das ganze Haus ist geschmückt mit „Welcome Back“ Luftballons und Julianes Freundinnen überraschen uns. Wir hatten wirklich nichts geahnt.

Die Vorbereitungen auf die Geburtstagsfeier meiner Mama laufen auf Hochtouren. Diese war ja der Hauptgrund für unsere Rückkehr. Zu Ende ist unsere Reise aber noch nicht, für 5. September haben wir schon einen Flug nach Johannesburg gebucht. Was wir dort genau machen werden wir dann Anfang September in einem neuen Blogpost erläutern.

Bis dahin wünsche ich einen schönen Sommer. Bis bald
Manuel

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Die Abenteuer nehmen kein Ende

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Wie von Juliane beschrieben hat uns die Wanderung am Rinjani ordentlich zugesetzt. Die anschließenden Tage am Pool auf Gili Air waren mehr als notwendig. Nach zwei, drei Tagen war der Muskelkater aber wieder weg und wir konnten ein bisschen mehr von der kleinen Insel sehen als den Pool von unserem Guesthouse. Viel gibt es da allerdings nicht.

Leon und Luise aus Deutschland, die wir in Thailand kennengelernt hatten und auch schon im Süden Lomboks wieder getroffen hatten, verbringen ebenfalls einige Tage hier und so gehen wir mehrmals gemeinsam Abendessen oder genießen den Sonnenuntergang am Strand.

Außerdem werden auf der Insel überall Schnorcheltouren angeboten. Da wir sonst keine Pläne haben, machen wir da gerne bei so einer Tour mit. Sollten wir keine Schildkröten sehen, würden wir unser Geld zurück bekommen. Die erste Schildkröte sehen wir schon vom Boot aus, also ist schnell klar, dass diese Garantie hier einfach zu geben ist. Am Boot sind allerdings fast 30 andere Touristen, so kann es selbst im großen weiten Meer eng werden.

Die Schnorchelspots sind zwar nett aber vor allem bei den viel beworbenen Unterwasserstatuen sind so viele Menschen, dass es keinen Spaß macht. Auch die Schildkröten sind nach wie vor schön anzusehen aber die 15. Schildkröte löst nicht mehr die gleiche Begeisterung aus wie die erste.

Nach mehreren ruhigen Tagen auf der Insel wird es dann Zeit weiter zu ziehen. Leon und Luise haben uns Tete Batu empfohlen. Das ist ein kleiner, wenig touristischer Ort inmitten der Reisterrassen wieder zurück in Lombok südlich vom Rinjani. Da wir sonst keine Pläne haben, wird das kurzerhand unser nächstes Ziel.

Schon auf dem Weg nach Tete Batu merken wir, dass dies noch nicht so bekannt ist. Die Straßen sind schlecht und der ältere Taxifahrer findet den Weg nicht. Trotz Google Maps hält er mehrmals an und fragt Passanten nach dem Weg. Sicher ist sicher. In Tete Batu gibt es dann tatsächlich nur ein paar Unterkünfte, einige Warungs (lokale Restaurants) und natürlich mehrere Moscheen, die fünfmal täglich mit Gebeten die ganze Umgebung beschallen. Der Ausblick von unserem Bungalow ist aber wirklich traumhaft schön und die Gastgeber super nett.

Am zweiten Tag machen wir gemeinsam mit einem deutschen Pärchen und zwei Guides eine Wanderung durch die Reisfelder. Gefühlt alles was es an Gewürzen, Obst und Gemüse gibt, wächst hier. Wir sehen Vanillepflanzen, Zimtbäume, Muskatnussbäume und vieles mehr.

Außerdem erfrischen wir uns bei zwei Wasserfällen und zum Abschluss haben wir noch Glück, denn im Black Monkey Forrest sehen wir tatsächlich eine ganze Gruppe dieser schwarzen Äffchen (Schwarze Haubenlanguren).

Am Abend nimmt uns unser Gastgeber Ron mit zu den lokalen Gladiatorenkämpfen. Diese Stickfights finden nur einmal im Jahr statt und dieses Spektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen. Zuvor machen wir noch Halt in einem Weber-Dorf. Hier werden die traditionellen Saris noch mit der Hand und mit Naturfarben gewebt. Nach einer kurzen Führung probieren wir die Kleider gleich an.

Beim Stickfight später werden freiwillige Kämpfer jeweils mit einem Bambusstock und einem Schild ausgestattet und dann wird in drei Runden gegeneinander gekämpft. Entweder einer gibt auf, einer blutet oder es gibt nach drei Runden ein Unentschieden. Obwohl tatsächlich ordentlich zugeschlagen wird ist es aber zum Glück weniger brutal als erwartet/befürchtet. Die tapferen Kämpfer nehmen aber sicher den einen oder anderen blauen Fleck als Trophäe mit. An so manchem Körper kann man die Kampferfahrung am von Narben gezeichneten Oberkörper ablesen. Nach rund einer Stunde und ca. zehn Kämpfen ist das Spektakel dann auch schon wieder vorbei. Es sind kaum Touristen hier und wir fühlen uns als ob wir die Stars der Veranstaltung wären, denn auf dem Weg zum Auto werden wir mehrmals nach Fotos gefragt. Ganz schön anstrengend, das Leben als Berühmtheit.

Am letzten Tag in Tete Batu leihen wir uns einen Roller aus und fahren in Schlangenlinien zwischen den Schlaglöchern zum Benang Stokel Wasserfall. Obwohl wir schon viele Wasserfälle gesehen haben, ist dieser doch nochmal etwas Besonderes. Das kalte Wasser vom Rinjani kommt hier über die ganze Wand verteilt den Felsen herunter.

Wo ist Juliane?
Julianes Lieblingsbeschäftigung: Fotos machen mit Locals

Am Abend steht noch ein Kochkurs am Programm. Oder besser gesagt, wir suchen uns ein Gericht von der Speisekarte aus und kochen es dann selbst. Das ist ebenfalls eine echte lokale Erfahrung. In der Küche ist es eng und wir schneiden das Gemüse auf einem kleinen Brett am Boden hockend. So wird hier eben gekocht.

Am nächsten Tag habe ich das erste Mal in sieben Monaten kleine Magenverstimmungen. Jetzt wo wir einen Einblick in die Küche bekommen haben wundert mich das nicht bzw. bin ich überrascht, dass mein Magen so lange ohne Probleme durchgehalten hat. Nach einem Tag ist aber zumindest bei mir alles wieder gut. Juliane nimmt die Kohletabletten noch ein paar Tage länger. Zumindest tragen wir sie nicht mehr mit nach Hause.

Für uns geht es dann wieder nach Kuta ins Surfcamp in dem wir schon vor der Rinjani Besteigung waren. Dort wollen wir nochmal unsere Surfkünste verbessern, bis wir ein paar Tage später zu einer Bootstour zu den Komodowaranen aufbrechen.

Wir nehmen nochmal eine Surfstunde, bevor wir es dann zwei Tage später ohne Surflehrer versuchen. Juliane hat den Dreh schnell heraussen und steht schon bald eine Welle nach der anderen. Ich hingegen blicke neidisch hinterher und werde zwei Stunden lang durchgewaschen. Mein Timing ist schlecht und ich paddle zu langsam aber ich bekomme es einfach nicht hin. Naja, kann leider nicht jeder so ein Naturtalent sein wie Juliane. Fürs erste war es das mit Surfen für uns aber in Zukunft werden wir das sicher nochmal versuchen.

Ansonsten geht Juliane in Kuta fleißig zum Yoga. Sie kauft sich gleich einen Pass für drei Yogastunden. Einmal sind allerdings schon alle Plätze voll und so komme ich an unserem letzten Tag in Kuta auch noch in den Genuss einer Yogastunde. Schaden tut es mir nicht aber ich bin so verkürzt, dass die Übungen für mich richtig schweißtreibend sind. Mir bleibt nichts anderes übrig, als dass auch ich mich auf biegen und brechen dehne, aber die traumhafte Aussicht vom Yogastudio kann ich dabei nur bedingt genießen.

Als letzte große Aktivität in Indonesien haben wir uns noch eine Bootstour nach Flores zu den Komodowaranen herausgesucht. Also geht es für uns für vier Tage und drei Nächte auf ein Boot. Der Start ist allerdings frustrierend. Die Agentur über die wir schon auf Gili Air gebucht haben, hat uns auf ein billigeres Boot gebucht als das, wofür wir bezahlt haben. Leider bemerken wir das erst am Boot und so sind wir statt mit 30, mit fast 70 anderen Abenteuerlustigen am Boot. Von der Differenz (knapp 40€) sehen wir natürlich nichts mehr. Blöd gelaufen aber gehört wohl dazu. Wir haben unsere Lektion zum Ende der Reise noch gelernt.

Da lachen wir noch

Luxus hatten wir sowieso keinen erwartet aber dass wir in der Kabine nicht mal die Füße ausstrecken können ist doch eine unerfreuliche Überraschung. Immerhin haben wir eine Kabine. Insgesamt herrscht am ersten Tag Chaos. Es gibt nicht genügend Schlafplätze und es wirkt alles improvisiert. Aber was soll’s, wir machen das Beste daraus.

Der Sonnenuntergang vom Boot ist traumhaft und Juliane wird entgegen aller Erwartungen nicht seekrank. Die erste Nacht schlafen wir nicht gut. Juliane bekommt Platzangst und ich ärgere mich, dass uns nicht früher aufgefallen ist, dass wir gescammt wurden.

Am zweiten Tag steht in der Früh Schnorcheln mit den Walhaien am Programm. Das ist zwar ein tolles Erlebnis, allerdings werden die Tiere mit reichlich Futter angelockt und es gibt viele kritische Stimmen, die über die Auswirkungen auf die Tiere besorgt sind. In den Phillipinen haben wir genau darum auch auf diese Aktivitäten verzichtet. Hier war es inkludiert und so springen auch wir mit gemischten Gefühlen zu den sanften Riesen ins Wasser. Die Walhaie sind die größten Fische und trotz ihres Namens und ihrer Größe sind sie vollkommen ungefährlich, da sie sich nur von Plankton und kleinen Fischen ernähren, die sie aus dem Wasser filtern. Drei bis fünf Walhaie tummeln sich zwischen den Touristen im Wasser. Man merkt, dass die Tiere an die Touristen gewöhnt sind.

Für den Rest des Tages ist sonst nichts mehr geplant. Wir holen ein bisschen Schlaf nach und unterhalten uns mit anderen Reisenden während wir zwischen den Inseln hindurch tuckern. Hin und wieder sieht man fliegende Fische aus dem Wasser springen und auch die eine oder andere Delfinschule lässt sich vom Boot aus erblicken. Sonst gibt es nicht viel zu tun außer die Aussicht zu genießen.

Sonnenaufgang vom Boot

Tag 3 bringt uns schließlich zu den Komodowaranen. Im Nationalpark komme ich mir vor wie bei einem Schulausflug. Es dauert bis alle beisammen und bereit sind für den knapp einstündigen Spaziergang durch den Dschungel. Zuerst bobachten wir zwei der Riesenechsen am Strand. Sie sind wohl auch schon an die Touristengruppen gewöhnt, die hier täglich vorbei kommen, denn sie lassen sich auch überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

Vorsicht ist dennoch geboten. Der Biss mit dem gifitgen Bakterienmix der Reptilien kann tödlich enden. Das sei in den letzten 40 Jahren aber nur sieben Mal passiert, beruhigt uns der Guide. Rund 1.600 dieser Tiere sollen hier auf der Insel leben. Wir sehen noch zwei weitere davon und dann geht es wieder zurück aufs Boot.

Wir halten noch beim Pink Beach, der deutlich weniger pink ist als es auf so manchen Werbebildern scheint.

Am Abend steht dann noch eine kleine Wanderung für rund eine halbe Stunde auf die traumhaft schöne Padar Insel für den Sonnenuntergang am Programm. Die Fotos davon finden sich in fast allen Reisemagazinen, auf Plakaten und natürlich auf Social Media. Zurecht, wie wir nun wissen.

Am vierten und letzten Tag gibt es noch zwei Schnorchelstopps. Wir sehen kleine blau leuchtende Quallen und, wie auf den Phillipinen, kleine Schwarzspitzen Riffhaie. Dann kommen wir am frühen Nachmittag endlich auf Flores in Badjo an. Obwohl ich die letzten zwei Nächte am Boot halbwegs schlafen konnte freuen wir uns sehr auf ein echtes Bett und eine Dusche.

Endlich ein echtes Bett…

Was für ein Abenteuer. Für’s Erste haben wir aber nun genug vom Seemannsleben. In knapp zwei Wochen geht es für uns zurück nach Österreich. Die Vorfreude steigt mit jedem Tag mehr. Wir freuen uns schon jetzt auf viele Umarmungen. Gleichzeitig wollen wir aber auch die letzten Tage nochmal richtig genießen und das Maximum rausholen. Dabei versuchen wir uns unter anderem im Fliegerstoppen, zum Leidwesen von Juliane. Das darf sie dann aber im nächsten und wohl vorerst letzten Blogpost selbst erzählen.

Bis dann
Manuel

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Von Höhen und Tiefen

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Wie Manuel schon angekündigt hat, geht’s für uns bald zurück nach Hause. Aber so leicht bekommt uns Österreich noch nicht zurück! Wir begeben uns zuvor noch für sechs Wochen in das Expads Paradies: Indonesien.

Und wir landen gleich in der Hochburg Bali, bekannt für die Touristenströme und wir schwimmen da jetzt mit. Wir bleiben aber nur zwei Tage auf der Insel, wo sich ein Shop mit dem immer wiederkehrenden Krimskrams an den nächsten reiht, ab und an unterbrochen von ein paar der hippsten Cafés und Restaurants.

Manuel hat als Souvenir leider eine Verkühlung aus den Philippinen mitgebracht. Also heißt es durchatmen, so viel die verschlosse Nase eben hergibt und das Hotelzimmer mal richtig ausnutzen.

Nach zwei unabwechslungsreichen Tagen verlassen wir die eine Insel und tauschen sie gegen eine andere: Nusa Lembongan.

Dort treffen wir eine Freundin von mir aus Wien, die zufällig auch Indonesien als ihr Reiseziel gewählt hat. Es ist schön mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen und so das Gefühl von ein bisschen Heimat zu verspüren.

Gut für mich, denn so machen Belinda und ich die Insel unsicher, während Manuel noch angeschlagen das Bett bewacht.

Wir grüßen die Sonne beim Yoga und gleiten auf Augenhöhe mit den Manta Rochen. Und das 20 Meter unter dem Meeresspiegel. Die Unterwasserwelt lädt immer wieder zum Staunen ein. Es ist fast so als wäre man auf einem anderen Planeten wenn man diesen riesigen Kreaturen zum Anfassen nahe ist.

Manuel schließt sich uns nach ein paar Tagen an, als es heißt: auf die Roller, fertig und Vollgas!

Links, Rechts, Links, Rechts. Bei uns wechselt die Straßenseite auf der man fährt mit jedem neuem Stempel im Reisepass, was uns beim ersten motorisierten Ausflug auf der Insel, für ein paar Meter zu unbeabsichtigten Geisterfahrern macht! Ob wir in Österreich auch wieder eine Gewöhnungsphase brauchen?

In den Philippinen sind wir, wie im letzten Post erwähnt, auch auf den Geschmack der Höhen gekommen uns so schmeißen wir drei wilden Abenteurer uns diesmal von einer 12 Meter hohen Klippe ins Meer! Das Herz pocht als wolle es die Brust verlassen, während man den Blick nach unten wirft und das Adrenalin durch den Körper pumpen spürt. Aber so fühlt sich Leben an. Uns so springen wir drei mit etwas Überwindung und viel Geschrei die Klippe hinab und tauchen mit strahlenden Gesichtern aus dem salzigen Nass wieder auf.

Was uns auch ein Lächeln ins Gesicht zaubert ist die große Auswahl an vegetarischem Essen! Willkommen im Land des Tempehs. Diese auf Soja basierende Delikatesse wird hier fast immer als Fleischersatz angeboten und serviert mit Erdnusssauce.

Es macht wirklich Spaß mit Belinda und bringt etwas Abwechslung in das Reisen zu zweit. Aber es heißt dann viel zu schnell: Bis bald in Österreich!

Nur einen Katzensprung von Muss Lembongan geht es nach Nusa Penida, ein Platz für jegliche Art von Influencer und Instagram Models, denn so manche Reisebroschüre lockt mit Bildern von dieser Insel.

Wir waren zugegeben schon etwas überrascht als wir zur Mittagszeit auf einen bekannten Strand fuhren und dieser voller Menschen war, die sich dort wie Models in Schale und Pose warfen als gäbe es kein morgen. Wir hatten zwar damit gerechnet auf andere Menschen zu treffen aber nicht, dass man sich anstellen muss.

Um zum berühmten Diamond Beach zu kommen, muss man vorher eine in den Stein geschlagene Treppe die Klippen hinab steigen. Viele versuchten diesen Weg in hohen Schuhen oder Flipflops zu bezwingen, kamen am Ende aber Barfuß unten an.

Viele Touristen die in der Hitze durstig und nach dem Aufstieg bzw. Abstieg hungrig sind, bedeuten gleichzeitig auch, dass sich leider viel Müll ansammelt. Und nicht jedem scheint die Umwelt so sehr am Herzen zu liegen wie das perfekte Foto. Für uns unbegreiflich und so sammeln wir bei unserem Aufstieg so viel Plastik wie wir tragen können. Es fühlt sich an wie ein Tropfen auf dem berühmten heißen Stein, aber besser als nichts zu tun.

Um den Massen auszuweichen haben wir uns am nächsten Tag schon um 6:30 auf den Weg zur bekannten T-Rex Klippe gemacht (die Fotos verraten woher der Name kommt). So waren wir fast die Ersten und durften zusehen, wie langsam immer mehr und mehr Menschen eintrudelten – wieder in den neusten und trendigsten Bademoden.

Es war interessant diesem Spektakel beizuwohnen aber nach ein paar Tagen reicht uns der Trubel und die größere aber weniger touristische Insel Lombok ist unser nächstes Ziel.

Kuta ein Dorf bekannt für eine Sache: Surfen. Die Touristen die von diesem Sport angelockt werden, scheinen doch eher von der etwas ruhigeren und entspannteren Sorte zu sein. Was aber nicht heißt, dass es hier keine Touristen gibt. Viele Restaurants sind hier auf und um den Teller auf den westlichen Geschmack getrimmt.

Wir treffen hier Leon und Luise aus Deutschland, die wir in Thailand vor mehr als 6 Monaten kennen lernen durften. Verrückt welche Geschichten sich auf beiden Seiten so anhäufen. Daher verbringen wir gleich einen Tag und einige Abendessen gemeinsam.

Indonesien ist ein großteils muslimisches Land, also werden wir jeden Tag um 4:30 mit den Klängen des Morgengebets aus der Moschee geweckt. Wie das nun mal ist, andere Länder andere Sitten. An einem Tag zieht eine riesengroße Hochzeitsgesellschaft durch die Straßen. Also gehen wir, für uns eine Seltenheit, Hochzeit schauen. Wir bewundern die Kleidung und die Kapelle die außer das sie Musik spielt keine Ähnlichkeit zu denen bei uns Zuhause hat.

Wir übernachten bei einem Surfcamp, weil wie ihr euch schon gedacht habt, wir auch einmal Wellen fangen und reiten wollen.

Vor der ersten Stunde, verzehre ich nervös einen halben Pancake, den Manuel gechillt aufisst. Nach einer kurzen Einführung am Strand, geht’s ab ins kühle Nass und das geschminkt mit einer Zinkpaste die uns vor der Sonne schützt, aber gleichzeitig gleich aussieht, wie meine ersten Schminkversuche mit 15.

Ich bin anscheinend ein Naturtalent, denn ich stehe jede Welle von der ersten an, natürlich mit Hilfe des Surflehrerers. Das einzige Problem, ich werde sogar auf dem Surfboard seekrank. Endlich mal etwas gefunden, was mir leicht fällt und dann das. Das ist so als wäre man richtig gut beim Basketball aber dann nur 150cm groß.

Es macht mir trotz Übelkeit aber großen Spaß.

Nach zwei Tagen sind unsere Arme vom vielen padeln zu müde, zum Glück unsere Beine aber noch nicht. Daher entscheiden wir uns für ein weiteres Abenteuer, den Mount Rinjani, den zweithöchsten Vulkan Indonesiens.

Wir buchen die dreitägige Variante noch unwissentlich, dass wir uns hier für die schwerste aller Optionen entschieden haben. Dafür werden wir nach Senaru gebracht, eine Ortschaft am Fuße des Berges. Man muss bereits einen Tag vor der Wanderung anreisen.

Wir nutzen diesen Tag noch um den nahe gelegenen Wasserfall zu betrachten. Der Weg dorthin ist aber auch ein kleines Abenteuer für sich. Nicht wegen dem Weg an sich, sondern den Affenbanden entlang des Weges die einen zähnefletschend nicht vorbei lassen wollen. So wehrt Manuel die ersten Angriffsversuche mit seiner Tasche ab. Doch bei der einen Bande vorbei wartet schon die nächste. Wir bewaffnen uns mit zwei Stöcken und setzen unseren Weg fort. In der Unterkunft meinen sie man solle Steine auf die wuscheligen Tiere werfen, aber das bringe ich nicht übers Herz.

Am Abend bekommen wir noch eine kurze Einführung zur Wanderung und lernen unseren Guide Iman kennen.

Tag 1:

Um 6:30 wachen wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang auf und dazu bekommen wir noch unsere Pancakes, beobachtet von damit liebeugelnden Affen. Wir packen und setzen uns erstmal für eine Stunde ins Auto und lernen unsere Gefährten besser kennen. Bis wir beim Medical Check ankommen, der vor dem Start gemacht werden muss. Für mich, die das Krankenhaus Umfeld kennt, kann ich sagen… das war für die Katz. Manuels Blutdruck wurde über seinen Pullover gemessen und die COPD Fragen wurde einfach ohne fragen mit „nein“ angekreuzt. Und das war’s dann auch schon.

Danach geht es zum Anfang des Wanderweges. Nach zwei Stunden habe ich schon Blasen an den Fersen, aber Zähne zusammen beißen und weiter geht’s.

Das Ziel für den ersten Tag: von 1.100 auf 2.500 Meter. Das beeindruckende neben der wundervollen Aussicht, sind die Porter. Diese Männer überholen uns und das mit 25-40 kg bepackt, damit es uns später im Camp an nichts fehlt.

Oben angekommen ist die Aussicht einfach nur traumhaft. Wir haben den Blick auf das Tal, den Kratersee, den Vulkan und den Gipfel.

Bei unserer Tour sind drei Mahlzeiten und Snacks inkludiert, was die Porter nicht nur tragen sondern auch für uns kochen.

Es geht für uns früh ins Bett, denn…

Tag 2:

Nach unserer noch etwas kürzer als erhofften Nacht krabbeln wir um 2:00 Uhr morgens, weder frisch noch munter aus unserem Zelt in die kalte Finsternis.

Einen Snack später, geht es einen Schritt nach dem anderen in Richtung Gipfel. Leichter gesagt als getan, man macht zwei Schritte und rutscht auf der körnigen Asche wieder einen Schritt zurück.

Diese kräfteraubenden Pfade und dieser Tag verlangen uns alles ab, körperlich und mental. Ich bin froh, dass es dunkel ist, ich glaube der Blick auf die Entfernung zum Gipfel würde mir alleine schon den Willen rauben weiter zu machen.

In der Finsternis wird kaum gesprochen, man hört nur keuchen, stöhnen und fluchen. Man sieht nur die Lichter der Stirnlampen in der Ferne hinter und vor sich langsam tanzen. Jeder mit dem selben Ziel: diesen Berg zu bezwingen.

Wir versuchen an nichts zu denken, während die Beine versuchen die anstrengensten Höhenmeter meines Lebens zu erklimmen.

Alle paar Schritte mache ich eine kurze Pause um meinen Atem zu fangen. Man sieht immer wieder die Gesichter von Leuten die so wie ich die Stärke in sich suchen.

Aber wir schaffen es, dass wir um 5:30, bevor die Sonne den Berg küsst, bei 0C° oben auf 3.726 schwer verdienten Metern zu stehen.

Wir genießen zitternd die Aussicht, wartend auf die erlösenden wärmenden Strahlen und das damit verbundene Farbspektakel. Aber wer rauf kommt muss natürlich auch wieder runter kommen. Ohne Verletzung aber mit viel Steinen im Schuh, kommen wir zum Camp zum Frühstück zurück.

Danach geht es aber schon wieder weiter, hinunter zum See im Krater auf 2.000 Meter.

Wir haben die Chance dort in heißen Quellen zu baden, eine kurze Erlösung für die müden Muskeln. Jedes Mal wenn wir Richtung Gipfel blicken, ist es kaum fassbar, dass wir da schon oben waren.

Wir schlafen aber nicht hier, das wäre doch zu schön um wahr zu sein. Denn unser Camp liegt wieder auf 2.600 Metern Höhe. Die Beine ächzen bei jedem Schritt. Und leider ist dieser Weg nicht wie erwartet, denn es geht auf und ab… Aber es hilft nichts, hier bleiben ist keine Option und so versuchen wir uns durch Gespräche mit dem Guide abzulenken. Bzw. versucht es Manuel so, denn ich keuche so viel, dass jedes Wort schwer über meine Lippen kommt.

Aber auch dieser unendlich scheinende Weg hat irgendwann ein Ende und diese Aussicht lässt einen für einen kurzen Moment jeden Schmerz vergessen.

Tag 3:

Es fehlt nur noch der Abstieg auf 600 Meter, zurück wo alles begann. Wir bündeln noch mal unsere letzte Energien. Selbst wenn das Ziel überwältigend scheint, darf man nur einen Schritt nach dem anderen ins Auge fassen.

Nach all den Strapazen schaffen wir es nach fünf Stunden steil bergab endlich zum Auto. Ich kann gar nicht aufhören zu Grinsen wegen dem Gedanken, dass ich endlich keinen Schritt mehr machen muss.

Ich schreibe diese Zeilen einen Tag nach dem wir von unserer Wanderung zurück sind mit schmerzenden Beinen. Ich kann dir Redewendungen, die Beine fühlen sich an wie Blei so gut nachvollziehen wie noch nie in meinem Leben. Wir haben geschwitzt, geschimpft, geflucht, gezweifelt aber es war jede einzelne Blase an den Fersen und jede Emotion wert.

Eins kann ich aber auch sagen: „Noch einmal, machen wir das nicht.“

Wir liegen am mehr als verdienten Pool im Schatten auf der Insel Gili Air und ich verdrehe die Augen beim Gedanken daran, dass unsere Träger wohl schon wieder erneut Schritt für Schritt in Richtung Gipfel unterwegs sind.

Mehr von unserer restlichen Zeit in Indonesien dann wieder von Manuel, wenn wir es je wieder schaffen aufzustehen.

Bis dahin

Eure liegende Juliane

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Tierische Abenteuer auf den Phillipinen

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Wieder einmal schreibe ich diese Zeilen während ich im Flugzeug sitze. Unser 30-tägiges Visum in den Phillipinen geht zu Ende und so ziehen wir erneut weiter. Aber schön der Reihe nach: Juliane hat euch ja bereits über die erste Hälfte unseres Abenteuers in diesem Land erzählt. Nach dem Tauchen mit Fuchshaien und Schnorcheln mit Schwarzspitzen Riffhaien, ging es für uns tierisch weiter. Nach vier Tagen auf der kleinen Insel Malapascua machten wir uns auf den Weg nach Bohol, einer weiteren der über 1.000 Inseln hier.

Bekannt ist die Insel vor allem wegen der Chocolate Hills. Diese einzigartige Landschaft wurde über Jahrtausende durch Korallenablagerungen und Erosion geformt. Das Gras auf den Hügeln färbt sich in der Trockenzeit bräunlich, daher der Name Chocolate Hills.

Außerdem gibt es hier ein Schutzgebiet für Tarsier, die kleinste Primatenart der Welt. Ein Guide führt uns durch ein kleines Waldstück und wie bei einer Schatzsuche machen wir uns vorsichtig auf die Suche nach den nachtaktiven Äffchen. Zu zweit wären wir vermutlich einfach an den Tierchen vorbeigegangen, ohne sie zu bemerken.

Zwei Funfacts über Tarsier, wir wollen euch, werte Leserinnen und Leser ja auch einen Mehrwert bieten: 1. Jedes der beiden Augen ist größer als das Gehirn. 2. Proportional zur Körpergröße der Mutter sind die Neugeborenen der Tarsier die Größten unter allen Säugetieren.

Gut versteckt…
Noch ein Tarsier

Es gibt aber auf Bohol auch noch andere spektakuläre Sehenswürdigkeiten. So baden wir unter zwei Wasserfällen, die wir beide fast für uns alleine haben. Bei einem der beiden legen wir unsere Taschen in einem Ameisenhaufen ab, was zu einem weiteren – unerwünschten – tierischen Aufeinandertreffen führt.

In einem natürlichen Pool in einer Höhle schwimmen wir unter den Flügelschlägen der Fledermäuse. Nicht mit offenem Mund nach oben schauen, wird uns geraten.

Über ein paar Löcher fallen Sonnenstrahlen in die Höhle, was zu perfekten Fotospots führt. Wir haben uns richtig erleuchtet gefühlt.

Beim Schnorcheln an einem ruhigeren Strand entdeckt Juliane zwischen den Korallen einen Feuerfisch. Sie ist so aufgeregt, dass sie sich fast am Salzwasser verschluckt, als sie mich darauf aufmerksam macht. Außerdem beobachten wir die Fischer dabei, wie sie ihr Abendessen frisch fangen. Juliane inspiziert als Expertin den frischen Fang.

An unserem letzten Abend in Bohol machen wir noch eine Firefly Tour. Mit dem Kajak brechen wir nach Anbruch der Dunkelheit gemeinsam mit einem Guide auf. Am Ufer eines Flusses der ins Meer mündet, gibt es drei Mangroven, an denen man das ganze Jahr über tausende von Glühwürmchen beobachten kann. Leider sind unsere Handykameras nicht gut genug um dieses Spektakel festzuhalten. Nicht eine Handvoll, sondern tausende dieser kleinen Tierchen schwirren um die Äste. Es sieht so aus, als ob jemand vergessen hätte, die Weihnachtslichterketten zu entfernen. Wir haben Glück und im Wasser kann man zudem Plankton leuchten sehen, wie wir es schon in Kambodscha erlebt hatten. In der Ferne blitzt ein Gewitter, es leuchtet also von allen Seiten. Was müssen sich wohl die Menschen gedacht haben, die dieses Phänomen zum ersten Mal gesehen haben? Hier ein Bild aus dem Internet von jemandem mit besserer Kamera.

Quelle: https://philstarlife.com/living/768097-travel-guide-bohol?page=2

Nach fünf Tagen geht es weiter nach Siquijor. Dort soll es nämlich schöne Tauchspots geben. Direkt am ersten Tag melden wir uns auch gleich für eine Tour mit drei Tauchgängen an. Zwar waren die Tauchgänge mit den Fuchshaien noch abenteuerlicher, so ist es hier einfach nur zum Genießen. Wir sind zwar beide noch nicht viel getaucht aber noch nie haben wir ein so schönes, intaktes Korallenriff gesehen. Außerdem entdecken wir mehrere Meeresschildkröten, eine rund zwei Meter lange Seeschlange und einen Steinfisch. Unser Divemaster weist uns zudem mehrmals auf kleine Krebse hin. Die sind wohl sehr selten und besonders bei Unterwasserfotografen sehr beliebt wie wir später erfahren. Für uns Unterwasserbanausen sind es bloß weitere Krebse. Da finden wir die Schildkröten und einen großen Schwarm Fische, deren Namen ich vergessen habe, schon interessanter.

Leider keine Unterwasserbilder

Auf Siquijor treffen wir auch unsere Freunde aus England Annabelle und Matt wieder. Die beiden sind als Reisegefährten schon fast ein Fixpunkt in jedem Land geworden. Einzig in Thailand und in Japan haben wir uns nicht getroffen. Gemeinsam werden wir nun rund eine Woche verbringen, bevor sich unsere Reiserouten dann endgültig trennen. Dann werden wir uns eben in England oder in Österreich das nächste Mal treffen.

Gemeinsam erkunden wir die Insel. Wir halten bei einem Wasserfall, wo wir mit den Einheimischen Jungs wagemutig ins Wasser springen. Wir schnorcheln mit Schildkröten und Riesenmuscheln. Juliane freundet sich mit Lokals an und probiert frisch gefangenen Seeigel. Wie eine Kiwi löffelt man diese stacheligen Tierchen aus. Sie beschreibt es als „salzig-schmeckenden Schlatz“. Da passe ich lieber.

Um Siquijor ranken sich so einige Sagen und Mythen. So ist die Insel auch für seine Heiler bekannt, die mit jahrhundertealten Künsten Menschen von allen möglichen Krankheiten und anderen Sorgen heilen können. Das sagt man zumindest. Annabelle und Juliane wollen es ausprobieren. Irgendwo im Dschungel bringt uns Google Maps dann tatsächlich zu so einem sogenannten „Faith Healer“. In ihrem nicht sehr modern eingerichteten Wohnzimmer steht eine Art Friseurstuhl und Annabelle nimmt zuerst Platz. Auf die Frage, was sie denn gerne haben möchte, fragt Annabelle die Heilerin, was sie denn überhaupt anbiete. Da gibt es alles von einfacher Massage bis hin zu einem General Healing. Na das hört sich doch ganz gut an. Zuerst wird eine Schüssel mit qualmender Kohle unter den Sessel gestellt und dann ein Tuch darüber gelegt. Dann werden ein paar Gebete gesprochen, anschließend wird die Decke entfert und es folgt eine kurze Massage mit einem duftenden Öl aus alten Flaschen. Wir können nicht erkennen, was darin eingelegt ist aber vielleicht ist das auch besser so. Nach rund 15 Minuten ist Annabelle fertig geheilt, dann ist Juliane an der Reihe. Auch bei ihr das gleiche Prozedere. Immer wieder bläst die Dame in den 50ern, die angeblich seit ihrem 13. Geburtstag als Heilerin aktiv ist, Rauch in Julianes Nacken. Mittendrin läuft irgendwann ein Huhn durchs Wohnzimmer und Juliane muss sich das Lachen verkneifen. Matt und ich verzichten auf eine Turboheilung. Einerseits brennen uns bereits die Augen vor lauter Rauch, andererseits wollen wir lieber den Sonnenuntergang erwischen. Hoffentlich strahlt das mit dem Heilen so ab, wie der Duft nach Räucherkammer.

An einem anderen Abend stoßen wir mit einem Monat Verspätung auf Julianes Geburtstag an. Annabelle und Matt besorgen sogar Kuchen und ein kleines Geburtstagsgeschenk. Wirklich nett von den beiden. Das Bier ist günstig und kostet in der 1-Liter Flasche im Restaurant umgerechnet gerade mal 2,50€. Mit 6,9% Alkoholgehalt braucht man davon auch nicht viele Flaschen, gerade wenn man so viel Übung im Biertrinken hat wie ich.

Am nächsten Tag gehen wir es etwas ruhiger an. Am Abend in einem Restaurant treffen wir Brian wieder. Er ist hier in Siquijor aufgewachsen und wir hatten ihn am Abend davor, bei der kleinen Geburtstagsfeier kennengelernt. Wir unterhalten uns gut und er fragt uns, ob wir schon diverse Spezialitäten probiert haben. So lässt er uns zum Beispiel eine selbstgemachte Chilisauce probieren. Außerdem soll es zum Frühstück beim Markt Reis mit Kakaocreme zu kaufen geben. Da wir bisher meist im Restaurant gefrühstückt hatten, haben wir das noch nie gesehen. Er fragt uns wo wir wohnen und meint, er bringt es uns in der Früh vorbei. Wir sind uns nicht sicher, ob er scherzt oder nicht, aber tatsächlich klopft es um 6 Uhr morgens am nächsten Tag an unsere Zimmertür. Wer steht draußen? Brian natürlich und er drückt mir ein Papiersackerl mit dem noch warmen Reis und der Kakaosauce in die Hand. Die Menschen sind hier einfach alle unglaublich nett und auch wenn sie nicht viel materiellen Besitz haben sind sie offen und großzügig.

Abendessen mit Brian

Bevor es zurück nach Cebu geht, machen wir noch einen Stopp in Moalboal. Dort kann man mit Sardinen schwimmen und das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Um dem Touristenandrang auszuweichen starten wir um 6 Uhr morgens los. Unsere Unterkunft ist nicht weit vom Strand und so sind wir fast die ersten am Wasser. Diesmal haben wir auch eine GoPro gemietet um dieses Naturschauspiel für uns und natürlich auch für euch, festzuhalten. In riesigen Schwärmen schwimmen sie die Küste entlang auf und ab. Es sieht so aus als würden sie einer Choreographie folgen. Außerdem drängen sie sich so dicht aneinander, dass man fast meinen könnte, sie würden schon mal üben, um später in der Dose keine Platzangst zu bekommen.

Aber Spaß beiseite, es ist wirklich ein Genuss, den Fischen hinterher zu tauchen. Auch eine Meeresschildkröte lässt sich nicht von der zunehmenden Anzahl an Schnorchlern und Tauchern aus der Ruhe bringen. Scheinbar mühelos schwimmt sie gegen die Strömung an, während unsere Energie, ähnlich schnell wie die Batterie der GoPro dem Ende zu geht. Um 8 Uhr schwimmen wir wieder gegen den Strom, nämlich den Touristenstrom in Richtung Strand, während wir schon auf dem Rückweg zum wohlverdienten Frühstück sind. Perfekt erwischt.

Nach einem Nickerchen beobachten wir am Nachmittag von einer Strandbar aus das aufziehende Gewitter. Juliane liebt dieses Wetter und genießt es richtig, als es am Abend dann wie aus vollen Kübeln schüttet.

Auch am nächsten Tag meldet der Wetterbericht Regen, doch wir haben das perfekte Schlechtwetterprogramm: Canyoneering! Zu viert folgen wir unserem Guide über Wasserfälle und Klippen durch die Schlucht. Mehrere Sprünge aus 5 bis 10 Metern Höhe machen die Tour interessant für Touristen von nah und fern. Unser Guide ist zudem ein talentierter Fotograf, der alle Fotospots kennt und all unsere Sprünge festhält. So werden die drei Stunden ein actionreiches Fotoshooting. Hier ein paar Eindrücke davon:

Am Abend stoßen wir nochmal mit Annabelle und Matt auf unseren letzten gemeinsamen Abend an. Juliane hat nun endlich jemanden gefunden, der mit ihr Feiern geht, nachdem sie mit mir in dieser Hinsicht nicht den passenden Reisepartner gewählt hat. Die Musik ist so laut, dass man sich zum Verständigen nur mehr anschreien kann. Da bin ich „alter Mann“ lieber um 10 Uhr im Bett. Juliane bleibt noch ein bisschen und kommt dann um 2 Uhr Früh nach Hause.

Zurück in Cebu haben wir noch einen Tag bei Joys in der gleichen Unterkunft, in der wir schon bei unserem ersten Aufenthalt waren. Wieder werden wir mit diversen selbstgemachten Süßigkeiten verköstigt. Habe ich schon erwähnt, dass die Menschen hier einfach unglaublich nett sind? Vor dem Abflug bringt sie uns noch mit dem Auto zum nächsten Taxistand. Ich hatte schon fast befürchtet, sie würde uns den ganzen Weg zum Flughafen bringen… Nun ja unser Fazit von den Phillipinen ist, dass wir in jedem Fall wieder kommen wollen. Wir haben uns bewusst nur ein paar Orte herausgepickt um dort mehr Zeit verbringen zu können. Das war auch gut so, bedeutet aber gleichzeitig, dass es auch noch tolle Orte gibt, die wir uns für zukünftige Reisen vorbehalten haben.

Apropos zukünftige Reisen: Wir haben einen Rückflug nach Österreich gebucht. Wer, wie, was und wann verrät euch vielleicht Juliane im nächsten Blogpost.

Bis dann
Manuel

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Reif für die Inseln

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Egal, wo wir hinkommen, Manuel findet überall Ähnlichkeiten zu Österreich. Ob wir durch den Wald in Japan wandern oder über unser Land Nummer 6 fliegen, die Philippinen.

Ja, die Philippinen. Was kann ich sagen? Wir führen jetzt ein Inselleben. Das bedeutet, es häufen sich die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge und Tauchgänge. Auch die Dinge, die wir nicht vermissen, nehmen wieder zu: Sonnenbrände, Sand im Gepäck und der Kampf gegen Mücken oder ganze Ameisenvölker.

Nach Japan ist es ein richtiger Kulturschock: das rohe Fleisch auf den Straßen, die Hitze in der Stadt und die Armut der Menschen. Aber trotz allem stoßen wir hier auf viel Freundlichkeit und viele lächelnde Gesichter.

Wir landen erstmal in Manila, der Hauptstadt. Die Autos fahren wieder rechts, die Buchstaben können wir zumindest entziffern, es gibt mehr vegetarische Optionen und das Wetter ist unglaublich heiß. All diese Dinge lassen Manuels Herz höher schlagen.

Was meinen lieben Gefährten auch erfreut, ist endlich wieder mehr Spontanität. Es ist wieder egal, wohin die nächste Abzweigung uns hinbringt, denn egal wo wir landen, es wird uns dort gefallen.So stellt sich trotz allem die gleiche Frage wie überall: Was wollen wir jetzt machen?

(Hier ein Dank an Ralph, meinen Ex-Arbeitskollegen, für die Tipps.)

Also erstmal eine Free Walking Tour in Makati, einem Stadtteil. Diese funktioniert hier aber nicht so, wie wir sie kennen. Sie besteht nur aus vier Personen, uns beiden und zwei Angestellten der Regierung. Sie erzählen uns, was Makati alles zu bieten hat. Eigentlich versuchen sie die Stadt zu promoten, auch mal was anderes. Danach geht es in die Old Town von Manila. Dort lernen wir ein bisschen über Jose Rizal, der für die Unabhängigkeit der Philippinen von Spanien gekämpft hat und hier als Nationalheld verehrt wird.

Ja, und weil die Spanier hier waren, besuchen wir seit langem wieder mal eine katholische Kirche. Es ist schon irgendwie verrückt, dass die Kirchen überall im Land sind, nachdem die Spanier vor 500 Jahren das Christentum hier verbreitet haben. Da kommen Heimatgefühle auf.

Die 500 Jahre alte Kirche.

Aber dann reicht es uns eigentlich auch schon mit der Hauptstadt. Also geht es ab nach Tagaytay, eine Ortschaft, die für den Vulkan im See bekannt ist. Wir schlafen in einem Hochhaus, auf dem „In God we trust“ ganz groß steht. Nicht nur das, auf Taxis steht die ein oder andere Bibelstelle und auf einem Boot liest man „We dive with God“. Auch daran muss man sich mal gewöhnen.

Der Vulkan im See
Wir und der Vulkan im See

Was ich noch nicht erwähnt habe, das meiste steht hier auf Englisch, womit wir gar nicht gerechnet haben. Denn Englisch ist hier die Zweitsprache, warum konnte uns aber noch niemand erklären. Die Amerikaner waren hier und haben anscheinend einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das zeigt sich auch bei den Fast-Food-Ketten, die in Unmengen überall vertreten sind. Es spricht fast jeder zumindest ein paar Sätze Englisch, dadurch wird das Reisen plötzlich viel leichter. Als ich den ersten Taxifahrer hier frage, was sein Lieblingsrestaurant ist, bekomme ich die Antwort: Jollibee’s (eine der Fast-Food-Ketten). Das dürfte erklären, warum es hier mehr Übergewichtige gibt als in den anderen asiatischen Ländern bis jetzt.

Da Manuel ja bekanntlich ein ganz Süßer ist, probieren wir die National-Nachspeise. Der Name Halo Halo lässt noch nicht vermuten was sich im Becher verbirgt. Ein Eis garniert mit getrockneten Früchten, Gelatineklumpen, weißen Bohnen und eine Art Pudding. Eines der Gerichte die es nicht in unser Kochrepertoire Zuhause schaffen wird.

Wir nehmen hier auch die öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch. In jeder Stadt gibt es sogenannte Jeepneys, die als Busersatz fungieren. Es sind umgebaute Jeeps, auf deren Ladefläche zwei Sitzbänke geschraubt wurden und so kann man für ein paar Cent von A nach B gelangen. Aber nicht, wie ihr euch vielleicht denkt, denn das Vehikel wird so voll gemacht wie möglich, man stapelt sich auf- und nebeneinander wie bei einem guten Tetris-Spiel bei 35°C oder wie Sardinen in der Dose.

Jeepney

Apropos Transport: Was gehört noch zum Inselleben? Natürlich Island Hopping, also ab nach Cebu.

Und das auf einem alten Kreuzfahrtschiff mit ca. 1500 Passagieren und nur 7 davon sind westliche Touristen. Das Schiff trägt den einfallsreichen Namen „St. Therese of the Child Jesus“. Auch wenn Titanic-Erinnerungen hochkommen, kann bei diesem Namen ja wohl nichts schief gehen. Die Fahrt dauert 30 Stunden und daher ist es auch gleichzeitig unsere Bleibe für eine Nacht, die wir in der luxuriösen 8-Bett-Kabine verbringen. Warum Luxus? Weil die andere Option ein Schlafsaal mit hunderten Betten gewesen wäre. Jeder lächelt uns an und grüßt uns, da wir offensichtlich auffallen. So freundet sich Manuel gleich mit den Musikern an. Diese veranstalten einen Karaoke-Wettbewerb, bei dem Manuel uns gleich anmeldet. Karaoke ist hier genauso beliebt wie in Vietnam, der einzige Unterschied ist, dass die Menschen hier besser singen können. So haben wir keine Chance auf den Sieg, aber Spaß bei der Sache. Auf einem Schiff gibt es nicht viele Auswege, daher freunden wir uns auch gleich mit dem Friseur an, der beeindruckt ist von Manuels Schönheit und uns beim nächsten Besuch auf den Philippinen einlädt, seine Gäste zu sein.

In Cebu angekommen, erfahren wir wieder die Freundlichkeit dieses Landes und so gibt uns unser Host eine Tour per Auto durch die Stadt. Und am Abend sitzen wir noch mit ihr, einer Flasche Rotwein und den restlichen Gästen am Tisch.

Ein weiteres Transportmittel ist der Bus. Dieser bringt uns unserem nächsten Ziel näher. Wir steigen am Terminal ein, also dem Startpunkt. Wir fragen, wie lange die Reise dauert und bekommen als Antwort: „zwei bis fünf Stunden“. Hier ticken die Uhren anders. Und so bleibt der Bus ohne Aircon in für uns scheinbar willkürlichen Abständen stehen, um Menschen ein- und aussteigen zu lassen. Manchmal in der Stadt oder mitten im Nirgendwo. Nach ’schnellen‘ 4,5 Stunden haben wir es geschafft und sind am Hafen von Maya angekommen.

Aber da wir hier nicht bleiben wollen, geht’s mit dem Boot auf die Insel Malapascua.

Es ist traumhaft schön und authentisch. Bekannt ist die Insel für die Möglichkeit beim Tauchen Fuchshaie zu beobachten. Und natürlich packen wir die Gelegenheit beim Schopfe, schmeißen uns in den Neoprenanzug, schnallen die Sauerstoffflaschen an und machen einen großen Schritt in die Tiefe. Bei zwei von drei Tauchgängen haben wir die Chance, mit diesen erstaunlichen aber ungefährlichen Kreaturen Blicke auszutauschen. Es ist ein wirklich magischer Moment wie sie nahe, in aller Ruhe, einfach an einem vorbeigleiten. Aber leichter gesagt als getan. Denn die starke Strömung versucht dem ruhigen Beobachter hier einen Strich durch die Rechnung zu machen. Für uns eine neue Challenge und so müssen wir versuchen, unter Wasser dagegen anzukämpfen. Manuel treibt einmal auf den Hai zu, doch sein Held und unser Dive-Master zieht ihn am Gewichtsgürtel wieder zurück. Wir versuchen uns auch an Steinen festzuhalten, um zu bleiben wo wir sind. Dabei berührt Manuel unabsichtlich eine Koralle, woraufhin er, zurück an Land Bläschen an der Stelle entdeckt. Und als kleines Extra werden wir auf dem Rückweg von Delfinen begleitet.

Auf der Insel ist auch Schnorcheln bei so klarem Wasser ein Muss. Dabei dürfen wir uns, unglaublicherweise, den Schwarzspitzen-Riffhaien (ca. einen Meter lang) beim Schwimmen an die Flossen heften. Ich kann nicht glauben, dass ich vor den süßen Tieren mal Angst hatte.

Aber das war es bestimmt noch nicht mit unserer Entdeckungsreise durch die Tierwelt. In Manuels Beitrag warten sicher noch die ein oder anderen Lebewesen auf euch.

Bis dahin alles Liebe

Juliane

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Japan im Schnelldurchlauf

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Seit dem Beitrag von Juliane ist viel Zeit vergangen und es gibt viel zu berichten aber ich versuche mich kurz zu halten. Juliane meinte in ihrem Beitrag letztens, dass sie in Japan noch nichts gegessen hatte, was ihr nicht geschmeckt hat. Nun bei ihr hat sich das einen Tag später geändert und auch ich kann das schon lange nicht mehr behaupten. Japans Supermärkte bieten nämlich doch ein größtenteils anderes Sortiment als bei uns zu Hause. Nach den Ländern in Südostasien sind wir aber froh, dass es überhaupt wieder Supermärkte gibt und nicht nur Mini Märkte, während der Rest auf der Straße verkauft wird. Experimentierfreudig wie wir eben sind probieren wir natürlich das eine oder andere aus und wie im Sport gilt auch hier: Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man. Zu den Gewinnern zählen diverse leckere Süßigkeiten, eine Art Soda Zitron mit Alkohol und überraschend günstiges Sushi. Im Gegensatz dazu gab es aber auch Reis gefüllt mit sauren Pflaumen und schlatzigen Algensalat, bei dem ich schon nach dem ersten Bissen genug hatte. Auch die hier übliche Speise Reis mit Omelett und Ketchup konnte uns nicht überzeugen. Auch wenn das Essen insgesamt meist super lecker war, bleiben vor allem Lowlights in Erinnerung. So auch ein Restaurantbesuch, bei dem wir direkt am Tisch eine eigene Fritteuse hatten und dann vom Buffet die Spieße holen und anschließend frittieren konnten. Den Geruch unserer Kleidung danach könnt ihr euch denken.

Hier ein paar mehr Bilder unserer kulinarischen Experimente:

Sicherheitshalber mit Latzerl
Omlette mit Reis, kurz Omurice

Nun aber genug vom Essen, wir haben schließlich auch noch eine Menge anderer Dinge seit Julianes letzten Beitrag erlebt. Nach den Bekanntschaften mit den Rehen in Nara ging es für uns weiter nach Kyoto, eine Stadt die ich vor allem aus der Schulzeit wegen dem Kyoto Protokoll kannte. Es gibt hier aber auch ganz schön viel zu sehen und dementsprechend viele Touristen. Daher stehen wir jeden Tag früh auf, um den Menschenmassen zu entfliehen, auch wenn das in einem Land wie Japan natürlich nie ganz möglich ist.
Wir besuchen die Hauptattraktionen wie den Bamboo Forrest, den Tempel mit goldenem Dach und der Fushimi Inari-Taisha Schrein. Letzterer ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt, weil der Weg mit hunderten traditionellen roten Toren eines der beliebtesten Fotomotive in ganz Japan ist. Obwohl wir meistens schon vor 7 Uhr morgens dort sind, kommen uns immer auch schon wieder Menschen entgegen, die, wie man meinen könnte, vom Vorabend übrig geblieben sind.

Juliane hat sich das perfekte Outfit für diesen Tag ausgesucht…

Außerdem steht bei uns eine Sake (japanischer Reiswein) Verkostung und eine Wanderung am Programm. Der Sake schmeckt Juliane deutlich besser als mir. Nach dem Reis Schnaps in Südostasien, haben wir jetzt dann wirklich alles probiert, was man aus Reis herstellen kann.

Bei der Wanderung genießen wir bei traumhaften Wetter einen tollen Ausblick über die Stadt. Sieht ein bisschen aus wie Wien, wenn man am Kahlenberg steht.

Juliane probiert in Kyoto außerdem ein weiteres verrücktes Café aus: Das Pig Café. Wie der Name schon verrät, darf man hier ausgiebig mit kleinen Schweinchen kuscheln. Ich lasse diese „Schweinerei“ aus und gehe in der Zwischenzeit lieber in eine Buchhandlung.

Im Anschluß besuchen wir ein Ninja & Samurai Museum. Nach einer kurzen Führung dürfen wir selbst Ninjasterne werfen (auf Zielscheiben natürlich) und in ein Samurai Kostüm schlüpfen. Das lassen wir uns nicht entgehen.

Nach Kyoto nehmen wir wieder einmal einen Shinkansen nach Hiroshima. In dieser geschichtsträchtigen Stadt erinnert auch heute noch vieles an den 6. August 1945, als die ganze Stadt von der Atombombe zerstört wurde. Auch wir sind unter anderem deshalb hergekommen, weil wir uns das Friedensmuseum anschauen wollten. In herzzerreißenden Beiträgen werden Geschichten von jenem Tag erzählt, als rund 70.000 Menschen ihr Leben verloren. Mindestens noch einmal so viele erlagen dann in weiterer Folge den Strahlenschäden oder anderen Verletzungen. Die Überreste eines der Gebäude von damals lassen erahnen, welche Wucht der Einschlag hatte, vor dem es kein Entkommen gab. Ein weiteres Mal werden wir auf dieser Reise mit Grausamkeiten konfrontiert und sind wieder aufs Neue schockiert.

Um das zu verarbeiten machen wir am nächsten Tag eine Wanderung auf einer kleinen Insel Miyajima vor Hiroshima. Dort lockt der Itsukushima Schrein täglich Scharen an Touristen an. Die Wanderung nehmen aber nur wenige in Angriff und so haben wir den Weg größtenteils für uns.

Juliane bei ihrer Lieblingsbeschäftigung

Am Abend besuchen wir noch ein traditionelles Theater, hier Kagura genannt. In aufwendigen Kostüme werden hier alte, nur mündlich überlieferte Theaterstücke zum Besten gegeben. Auch wenn wir wie bei der Water Puppet Show in Hanoi nichts verstehen, so ist es dennoch unterhaltsam. Vor allem die Maskenwechsel sind spannend. Danach machen die Darsteller noch bereitwillig Fotos mit den Zusehern. So wie dieser blonde zottelige Fuchs… Und das andere ist ein Bösewicht aus dem Theaterstück.

Ein Fixpunkt auf Julianes To Do Liste in Japan war der Besuch eines Ryokan. Diese Unterkünfte sind meist im japanischen Stil sehr einfach eingerichtet und bieten neben einem Onsen auch volle Verpflegung an. Es war gar nicht einfach, einen zu finden, der auch vegetarisches Essen anbietet. Auf einem Tempelgelände mitten im Nirgendwo verbringen wir also zwei Tage mit purer Entspannung, heißem Bad und Meditation. Am Abend bekommen wir jeweils ein fantastisches vegetarisches 9 Gänge Menü serviert. Eine japanische Spezialität folgt der nächsten. Ein Traum. Genau so hatte Juliane es sich vorgestellt.

Nach zwei Tagen entspannen sind wir wieder bereit für mehr Bewegung. Mit dem Zug gehts zurück nach Osaka und dann die Küste hinunter nach Tanabe. Dort beginnt nämlich der Kumano Kodo Pilgerweg. Neben dem Jakobsweg in Spanien ist dieser der einzige Pilgerweg mit dem Weltkulturerbe Status. Wir gehen aber nur zweieinhalb Tagesetappen des über 300 Kilometer langen Wegnetzwerks.
Die ganze Gegend ist außerdem bekannt für die heißen Quellen. So haben wir nicht nur jeden Abend ein heißes Bad, wir können auch bevor es los geht Eier in einer heißen Quelle fürs Frühstück kochen. Die dauern nur 12 Minuten.

Juliane feiert am ersten Tag der Wanderung ihren Geburtstag. Zum Glück ist der erste Tag weniger anspruchsvoll und so kommen wir schon früh im Quartier an und können noch in aller Ruhe ein heißes Bad nehmen und danach mit einem wohlverdienten Bier auf ihren Geburtstag anstoßen. Genau an ihrem Geburtstag vor fünf Jahren haben wir uns kennengelernt. Ein kleines Jubiläum also.

Der zweite Tag der Wanderung ist ein bisschen anspruchsvoller. Nach dem Frühstück machen wir uns bereits um 7 Uhr morgens auf den Weg. Die ersten drei Stunden geht es nur bergauf. Dabei kommen wir ganz schön ins schwitzen. Dafür kommen wir am Rest der Route schneller voran als gedacht und so erreichen wir schon kurz nach 14 Uhr unser Tagesziel Nachi Taicha. Dort gibt es mit einer Höhe von 133 Metern den höchsten Wasserfall Japans. Zusammen mit einer Pagoda davor ist dieser Ort ein beliebtes Fotomotiv und lockt nicht nur Wanderer an.

Erschöpft freuen wir uns wieder auf ein heißes Bad. Wir verbringen eine Nacht in Kii Katsuura, ein kleines Städtchen an der Küste. Katsuura ist bekannt für den Thunfisch und zeigt uns eine andere Seite Japans. Jeden Morgen werden hier am Fischmarkt Hunderte, ja sogar Tausende Fische an Land gebracht und verkauft. 2018 wurde sogar ein Rekord-Thunfisch mit einem Gewicht von 450 Kilogramm hier gefangen.

Da unser 21-tägiges Zug Ticket bald ausläuft machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg zurück Richtung Tokio. Etwas nördlich von Wakayama machen wir nochmal für eine Nacht Halt in einem Hotel an der Küste mit Blick aufs Meer. Auch vom Onsen aus genießen wir den Blick in die Ferne. Das besondere am Hotel war aber das Ein- und Auschecken. Das macht man nämlich selbst am Computer und statt vom Hotelpersonal wird man dabei von zwei Dinosaurier-Robotern unterstützt. Japan überrascht uns immer wieder aufs Neue.

Bevor es für uns in eine neues Land geht, verbringen wir noch ein paar Tage in Tokio. Wir besuchen den Schwager von meinem ehemaligen Chef. Dieser ist nämlich nach Japan ausgewandert und restauriert und poliert hauptberuflich alte japanische Samuraischwerter. Wir besuchen ihn bei ihm zuhause und lernen alles über die Kunst der Schwertrestauration.

Wir sind begeistert. Nachdem wir in Kyoto im Museum die alten Schwerter nur aus der Ferne sehen konnten, dürfen wir jetzt sogar einige angreifen. Wir verbringen einen gamzen Nachmittag mit Hendrik und seiner Familie. Es ist uns eine große Ehre so herzlich aufgenommen zu werden.

Einen weiteren Tag in Tokio plane ich. Das habe ich Juliane zum Geburtstag geschenkt. Wir gehen spät frühstücken, dann flanieren wir ein bisschen durchs Touristenviertel und zu Mittag gibt es den ganz zu Beginn erwähnten Omurice, der uns beide nicht überzeugt. Am Nachmittag besuchen wir eine traditionelle Tee Zeremonie, wo wir lecker Matcha zubereiten und am Abend gehen wir in ein ganz feines Sushi Lokal.

Juliane isst ein kleines Stück Rindfleisch Sushi um 12€ aber sie schwört, dass es das beste Rindfleisch ihres Lebens war. Vielleicht hat auch der Blick über die Dächer Tokios zum Geschmack beigetragen.

Sonst besuchen wir noch ein Planetarium, machen eine Free Walking Tour und genießen den Ausblick vom 45. Stock des Metropolitan Government Building. Von 14 bis 16 Uhr darf dort jeder der möchte am Klavier seine Künste zum Besten geben. Da meine Kenntnisse schon etwas eingerostet sind überlasse ich das hier den Profis. Das Klavierkonzert ist noch das Tüpfelchen auf dem i bei diesem Ausblick.

Am letzten Tag steht noch das Teamlabs Borderless Museum am Programm. Hier werden neue Technologien eingesetzt um ein Erlebnis mit allen Sinnen zu ermöglichen. Man schreitet hier barfuß durchs Museum. Mal ist man knietief im Wasser und mal ist man in einem verspiegelten Raum mit unzähligen LED Lichtern. Meist ist das Museum auf mehrere Tage ausgebucht, daher haben wir uns gleich zu Beginn quasi für den Abschluss unserer Zeit in Japan die Tickets reserviert.

Das wars von unseren Abenteuern aus Japan. Die vier Wochen sind wieder einmal verflogen und so fliegen auch wir weiter. Wohin genau erfahrt ihr dann im nächsten Blogpost von Juliane.

Arigato gozaimasu fürs Lesen
Manuel