Der wahrscheinlich letzte Blogpost: Als wir vor über einem Jahr unsere Reise mit einem One Way Ticket nach Bangkok gestartet haben, hatten wir dieses Freiheitsgefühl ganz stark. Nicht zu wissen, wann wir nach Hause kommen würden hat dem ganzen einen besonderen Reiz und auch eine Unbeschwertheit verschafft. Nun, 13 Monate später ist das nach-Hause-Kommen plötzlich in Griffweite.

Nach unseren Abenteuern im Okawango Delta sind es nur mehr fünf Tage bis zu unserem Rückflug. Wir haben nun alles gesehen, was wir sehen wollten, hatten um das eine oder andere Abenteuer mehr als uns lieb war, aber in jedem Fall hatten wir eine unglaubliche Zeit hier in Afrika. Daher gehen wir es die letzten Tage ruhig an und machen uns von Maun langsam auf den Weg in Richtung Windhoek. In Botswana sehen wir entlang der Straße noch einige Elefanten, während wir uns im Auto bereits mit Weihnachtsmusik in Weihnachtsstimmung bringen. Da wir letztes Jahr dieses frohe Fest zu zweit in Laso verbracht haben, freuen wir uns darauf, in ein paar Wochen wieder mit der Familie um den Weihnachtsbaum zu sitzen.


Wir überqueren einmal mehr eine Staatsgrenze über Land. Mittlerweile ist es fast zur Routine geworden: Erst aus Botswana ausreisen, dann 100 Meter weiterfahren und dann erneut in Namibia einreisen.
Wir haben uns die Strecke von Maun nach Windhoek auf drei Tagesetappen zu rund drei Stunden jeweils aufgeteilt. Den Rest des Tages verbringen wir mit Kartenspielen und mentaler Vorbereitung auf den bevorstehenden Temperaturunterschied von mindestens 30 Grad. Bei einer Autofahrt bereitet Juliane einen Musikmix für mich vor, der die verschiedenen afrikanischen Genres abdeckt. Sehr interessant.
Beim vorletzten Campingplatz freundet sich Juliane mit einem Pfau an. Der schöne Vogel breitet sogar sein Federkleid für sie auf. Da kann ich nur schwer mithalten.

Die letzte Nacht im Auto verbringen wir schon direkt in Windhoek. Zuerst entspannen wir noch am Pool vom Campingplatz und dann heißt es zusammen packen. Was uns an Lebensmitteln und ein bisschen Brennholz übrig geblieben ist, verschenken wir an andere Reisende. Dann klettern wir ein letztes Mal in unser Dachzelt. Die Vorstellung am nächsten Tag nach Hause zu fliegen ist noch surreal.


Bevor es nach Hause geht, müssen wir aber noch das Auto zurückgeben. Mit Spannung haben wir diesen Moment erwartet, da vor allem im Okavango Delta ein Ausweichen aller Äste und Zweige unmöglich war. So haben wir doch einige Kratzer gesammelt aber das Auto ist so schmutzig von unserer Schlammschlacht, dass man die Kratzer gar nicht sieht. Gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass wir nicht die Einzigen sein werden, die nach einer Fahrt durch die Nationalparks ein paar Kratzer abbekommen haben. Genau so kommt es auch und bestehen den prüfenden Blicken der Autovermietung. Geschafft. Wir sind erleichtert.

Im Sammeltaxi zum Flughafen treffen wir ein älteres Pärchen aus Belgien wieder, denen wir schon zuvor am Campingplatz in Kasane und auch im Okavango Delta begegnet waren. Es fahren ja doch alle Touristen zu den selben Plätzen. Wir teilen unsere Erlebnisse und trinken am Flughafen noch ein Bier gemeinsam. Dann geht es quasi mit dem Sonnenuntergang ab ins Flugzeug. Am nächsten morgen werden wir in Frankfurt aus dem Flugzeug steigen und nach einem kurzen Zwischenstopp weiter nach Wien fliegen.


Im Flugzeug genießen wir ein bisschen Board Entertainment aber schon bald fallen uns die Augen zu und wir lassen die letzten Wochen und Monate nochmal Revue passieren. Julianes Eltern erwarten uns bereits am Flughafen. Es ist schön wieder zu Hause zu sein.


Nach 13 unglaublich schönen, ereignisreichen und intensiven Monaten freuen wir uns auf sowas wie Alltag. Juliane hat in der Zwischenzeit eine neue/alte Arbeit gefunden. Sie kann ab Februar wieder in ihr altes Team in der Klinik Landstraße zurückkehren. Ich habe mir vorgenommen, mich 2024 ins nächste Abenteuer zu stürzen – das Abenteuer der Selbstständigkeit. Ich möchte 12 verschiedene Business Ideen in den kommenden 12 Monaten ausprobieren. Wie es mir dabei ergeht, werde ich wahrscheinlich anderorts festhalten.
Diesen Reiseblog möchte ich aber hiermit abschließen. Danke an euch treue Leserinnen und Leser die ihr unsere Reise von Anfang an hier auf diesem Blog verfolgt habt und uns dadurch motiviert habt immer wieder neue Beiträge zu schreiben. Außerdem möchte ich mich bedanken, bei der besten Reisebegleiterin & Co-Autorin die ich mir hätte wünschen können. Auch wenn du es nicht immer leicht mit mir hattest, so freut es mich umso mehr, dass du am Ende „Ja“ zu mir und zu vielen weiteren gemeinsamen Abenteuern gesagt hast. Auf der Reise haben wir beide neue Seiten voneinander kennengelernt und all die gemeinsamen Momente, Abenteuer und Erinnerungen kann uns niemand mehr nehmen.
Das war JuSt-HuMan on Tour. Hier noch einmal im Schnelldurchlauf die letzten Monate im Zusammenschnitt der App 1 second every day. Der Name der App ist selbsterklärend, daher spare ich mir weitere Worte. Viel Spaß und Film ab:
Bis bald
Manuel